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15:44 Uhr - 11.11.2016

Trump-Wahl lässt Hypothekarzinsen steigen

Die unerwartete Wahl des Republikaners stützt das Zinsniveau. Das reflektiert sich auch am Schweizer Hypothekarmarkt.

Die Zinsen am Schweizer Hypothekarmarkt sind Ende Woche gestiegen. Die unerwartete Wahl des Republikaners Donald Trump zum US-Präsidenten stützt das Zinsniveau: Die Rendite der zehnjährigen Anleihen der Eidgenossenschaft stieg auf –0,15%, Ende Oktober lag sie noch auf –0,45% (vgl. Seite 22). Das wirkt sich auf die Finanzierungskosten von Wohneigentum in der Schweiz aus.

zoomAm langen Ende haben die meisten in der Tabelle aufgeführten Anbieter die Sätze seit Oktober markant angehoben. So verlangt die Credit Suisse (CSGN 13.84 1.54%) (CS) 26 Basispunkte (100 Bp = 1 Prozentpunkt) mehr für eine zehnjährige Festhypothek. Aber auch die Zürcher Kantonalbank (ZKB, +22 Bp), Homegate (18 Bp), Swissquote (SQN 27.5 -0.72%) (+16 Bp) und PostFinance (15 Bp) haben die Sätze der Langläufer deutlich erhöht.

Auffallend ist, dass die ohnehin höheren Zinsen bei den grossen Banken deutlicher gestiegen sind. Dagegen haben sich kompetitivere Anbieter wie die Glarner Kantonalbank (GLKBN 23.75 -0.21%) (Hypomat.ch, +9 Bp) und die Versicherungsgesellschaften Axa (CS 22.05 -0.68%) Winterthur (+8 Bp) und Zurich Insurance (ZURN 261.5 0.11%) (+ 5 Bp) tendenziell zurückgehalten. Zudem lassen einige Anbieter wie die Personalvorsorge des Kantons Zürich (BVK) und die Hypothekarbank Lenzburg (HBLN 4300 0%) die Zinsen bisher unangetastet.

Im Durchschnitt müssen Wohneigentümer damit wieder mehr als 1,4% für einen zehnjährigen Immobilienkredit zahlen. Das ist zwar so viel wie seit dem Brexit-Entscheid Ende Juni nicht mehr, im historischen Vergleich aber immer noch wenig. Kaum Veränderungen gab es zudem bei den kurz- und den mittelfristigen Hypotheken. Da haben einzig Swiss Life (SLHN 273.9 -1.15%) und CS die Zinsen erhöht.

Für Stefan Heitmann vom Hypothekenvermittler MoneyPark handelt es sich bei der jüngsten Bewegung am Hypothekarmarkt trotz des höheren Zinsniveaus nur um ein kurzfristiges Phänomen: «Vom Beginn einer Zinswende zu sprechen, wäre verfrüht.» Die aktuelle Entwicklung könne auf die Strategie der Banken zurückgeführt werden. So hätten viele Finanzinstitute ihre Volumenziele für dieses Jahr erreicht, darum versuchten sie nun, ihre Margen zu steigern.

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