Die französische Sportbekleidungstochter von Calida hat im ersten Halbjahr zwar 11% an Umsatz eingebüsst, ist damit aber besser als kalkuliert unterwegs.
Die Aktien der Luzerner Wäscheherstellerin Calida (CALN 33.55 -2.19%) haben am Freitag 2% tiefer eröffnet. Der Grund dafür: Die französische Sportbekleidungsgruppe Lafuma, an der Calida fast 60% hält, hatte am Vorabend mitgeteilt, ihr Umsatz sei im ersten Halbjahr 11,2% auf 85,5 Mio. € gesunken. In Lokalwährungen betrug das Minus 10,2%.
Lafuma hatte für 2013 tiefstrote Zahlen ausgewiesen. Die Nachricht vom neuerlichen deutlichen Umsatzminus hat Befürchtungen ausgelöst, dass sich der Turnaround der Calida-Tochter verschleppt.
Dabei handelt es sich den Ausführungen von Calida-CEO Felix Sulzberger zufolge um ein Missverständnis. Er bekräftigt gegenüber «Finanz und Wirtschaft», Lafuma sei «besser als geplant» unterwegs. Man habe eigentlich mit einem höheren Umsatzrückgang, «mit 12 bis 15%», gerechnet. Wer annimmt, Lafuma habe wegen der jüngsten Entwicklung die Strategie jetzt ändern müssen, liegt nach Sulzberger ebenfalls falsch. Die Strategieänderung, sich auf gewinnbringende Vertriebskanäle zu konzentrieren und gewisse Bereiche aufzugeben, habe man schon früher angekündigt. Lafuma hat sich etwa auch aus für sie unbedeutenderen Märkten wie den Niederlanden oder Spanien zurückgezogen. Im schwierigen Hauptmarkt Frankreich setzte sie im ersten Halbjahr noch 47,6 Mio. Fr. (–13,7%) um.
Im April hatte Sulzberger erklärt, «mit Lafuma 2014 ein ausgeglichenes Ergebnis erreichen» zu wollen. Auf die Frage, wie die Outdoor-Tochter diesbezüglich unterwegs sei, verweist er nun auf den 17. September. Dann orientiert Calida über das erste Halbjahr und teilt Genaueres über Lafuma mit. Sulzberger ist es schon gelungen, die französische Lingeriemarke Aubade zu sanieren. Ihm wird zugetraut, dass er Gleiches mit Lafuma schafft. Er selbst traue sich bezüglich Restrukturierungen alles zu, da habe er Mut, heisst es aus dem Unternehmensumfeld. Wenn dann aber Wachstum gefragt sei, fehle es ihm an Visionen, da habe er wenig Mut.
Einer der nächsten wichtigen Schritte wird sein, so ein Unternehmenskenner, dass Lafuma den Teil Garten- und Campingmöbel (Halbjahresumsatz +4,6 auf 27 Mio. €) verkaufe. Das könnte um 20 Mio. € einbringen. Kommt der Turnaround von Lafuma voran und gelingt die Konzentration auf profitable Geschäfte, sollten sich die Calida-Aktien, die seit letztem September den SPI (SXGE 8488.13 -0.7%) outperformen, weiter überdurchschnittlich entwickeln.
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