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12:05 Uhr - 20.07.2016

Actelion wird mit zweistelligem Wachstum aufwarten

Das Biopharmaunternehmen wird nach Analystenschätzungen im ersten Halbjahr mit hohen Wachstumsraten überzeugen. Der Fokus liegt auf der Markteinführung des neuen Medikaments Uptravi.

Die Biopharmagesellschaft Actelion (ATLN 172.6 1.41%) wird am Donnerstag die Halbjahreszahlen präsentieren. Sie wird gemäss den Schätzungen von Analysten den Umsatz rund 15% auf etwas über 1 Mrd. Fr. steigern können. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn je Aktie soll sich rund 25% auf 3.11 Fr. erhöhen. Wechselkurseffekte dürften das Umsatzwachstum um rund 4 und das Gewinnwachstum mit etwa 6 Prozentpunkten erhöhen.

Treten die Erwartungen tatsächlich ein, dürfte die Gesellschaft besser unterwegs sein, als sie selbst vorhergesehen hat. Sie rechnet für das Gesamtjahr mit einem um Sondereffekte bereinigten Gewinnwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich.

Uptravi: Top oder Flop?

Bei Actelion stehen und fallen die kurzfristigen Erwartungen mit der Markteinführung des neues Medikaments Uptravi in den USA und Europa. Es wirkt gegen Bluthochdruck in der Lungenarterie (PAH) und ist eines von zwei Arzneimitteln, die der Gesellschaft helfen sollen, den wegfallenden Umsatz des alten, vom Patentablauf betroffenen Präparats Tracleer (ebenfalls gegen PAH) mehr als zu kompensieren.

Die grosse Frage ist nun, ob die hohe Zahl der Patienten, die im ersten Quartal auf Uptravi gewechselt haben, auch im zweiten Quartal und darüber hinaus zu sehen ist oder ob damals bloss die bereits im Vorfeld verschreibungswilligen Ärzte abgeholt wurden. Uptravi ist eine neue Klasse von PAH-Medikamenten, mit der bis anhin nur wenige Praktiker Erfahrung haben. Entscheidend wird sein, ob auch die noch unerfahrenen Ärzte auf Uptravi umschwenken.

Warten auf Tracleer-Generika

Von Interesse ist zudem, wann Actelion mit dem Eintritt erster Nachahmermedikamente zu Tracleer rechnet. Die Gesellschaft ist wegen formeller Anforderungen der US-Gesundheitsbehörde FDA in die Verhandlungen über den Markteintritt von Generika involviert. Sie weiss also bestens Bescheid, ab wann Konkurrenz droht. Bislang rechnete Actelion nicht mit einem Eintritt vor dem dritten Quartal.

Auch wenn Actelion der Übergang vom alten Tracleer zu den neuen Medikamenten gelingen sollte, längerfristig muss sie ihre Innovationskraft erneut unter Beweis stellen. Dazu braucht es aber verstärkte Anstrengungen. Actelions Medikamente in der Entwicklung werden kontrovers diskutiert.

Am weitesten fortgeschritten ist die Gesellschaft mit je einem Wirkstoff gegen Multiple Sklerose und gegen Darmbakterien. Bei Multipler Sklerose ist die Konkurrenz aber gross, und Medikamente gegen Bakterien (Antibiotika) bieten längst nicht die Umsatzmöglichkeiten wie Spezialmedikamente. Hier muss Actelion also noch Überzeugungsarbeit leisten.

Die komplette Historie zu Actelion finden Sie hier. »

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