Das Softwarehaus ist gemäss CEO Bernd Brandl gut ins Jahr gestartet.
SAP (SAP 69.03 0.13%) Schweiz blickt auf einen robusten Jahresauftakt zurück. «Das erste Quartal lief sehr gut, teilweise sogar über den positiven Zahlen, die der Mutterkonzern vorgelegt hat», sagte CEO Bernd Brandl im Gespräch mit «Finanz und Wirtschaft» am Dienstag am Rande des SAP Forum in Basel, das unter dem Motto «Simplicity» stand.
Dies bedeute auf währungsbereinigter Basis mindestens ein prozentual zweistelliges Umsatzwachstum. Detaillierte Zahlen weist SAP Schweiz nicht aus.
Starke Nachfrage im Servicegeschäft
SAP wächst kräftig in der CloudDer Softwarekonzern SAP ist mit massivem Rückenwind aus Währungseffekten – einer positiven Veränderung im zweistelligen Prozentbereich - ins neue Geschäftsjahr gestartet.
Lesen Sie hier mehr.Vor allem das Premium-Service- und Servicegeschäft habe eine kräftige Nachfrage gespürt. Zudem sagte der Manager, die Konzernprognose habe auch für die Schweiz Geltung: Im laufenden Jahr will SAP den Cloud- und Softwareerlös 8 bis 10% steigern (währungsbereinigt, Non-IFRS).
Die Frankenaufwertung wirkt sich bisher nicht dämpfend aus, versichert Brandl. Er leitet seit Anfang April 2014 das Schweizgeschäft des Softwareriesen. «Die Währungsrelationen sind eine Herausforderung, und wir reden mit unseren Kunden, aber wir haben bisher keine dramatischen Reaktionen gesehen», sagt der Landeschef.
Auch spüren offenbar viele SAP-Kunden trotz Frankenaufwertung keinen wesentlich höheren Druck, Kosten zu sparen. «Viele Unternehmen haben so gute Produkte, dass sie höhere Preise durchsetzen können und damit die negativen Wechselkursauswirkungen im Zaum halten können», sagte Brandl.
Was die eigene Preisgestaltung für Lizenzen und Wartung betrifft, sieht er Marktkräfte am Werk. Diese seien entscheidend, nicht die Wechselkurseffekte. «Unsere Lizenzpreise sind nicht an den Euro gekoppelt», betont Brandl und verweist auf landestypische Konditionen wie Rabattierungen. Auch sei mit dem Preisüberwacher seit 2011 festgelegt, dass der Wartungserlös vierteljährlich an einen gleitenden Zwölfmonats-Durchschnittskurs angepasst werden muss. Für bestehende Lizenzverträge gelte, wie ebenfalls vereinbart, der Wechselkurs zum Stichtag des Vertragsabschlusses.
Gute Aussichten
Für den weiteren Jahresverlauf sieht Brandl ein nach wie vor erfolgreiches Geschäft. Die Auftragspipeline sei gut gefüllt, und die neuen Produkte wie S/4Hana oder die Hana-Plattform in der Cloud würden sehr gut nachgefragt, und zwar über alle Branchen hinweg.
Etwas verhaltener ist die Entwicklung jedoch für SAP Schweiz im Bankensektor. «Die Branchenlösungen werden dort zurückhaltender verkauft, als wir uns das wünschen würden», sagt Brandl. Mit ein Grund dafür seien auch sehr langwierige Entscheidungsprozesse aufseiten der Banken. SAP sehe die Finanzbranche aber als strategische Industrie und habe darum für eine personelle Verstärkung in diesem Bereich auf Konzernebene gesorgt. So hoffe man auch, von der Konsolidierung in der Bankenindustrie mehr profitieren zu können.
Hat Ihnen der Artikel gefallen? Lösen Sie für 4 Wochen ein FuW-Testabo und lesen Sie auf www.fuw.ch Artikel, die nur unseren Abonnenten zugänglich sind.