Der Handyspezialist hat das Betriebsgewinnziel verfehlt, die Dividende bleibt aber hoch.
Das Management von Mobilezone (MOB 10.52 -1.31%) liefert in der Regel, was es verspricht. 2018 hat es für einmal seine Ziele nicht ganz erreicht: Der Betriebsgewinn lag mit 52,5 Mio. Fr. unter dem gesteckten Rahmen von 55 bis 60 Mio. Fr. Ein Rekordergebnis hat das Unternehmen, das sich auf Angebote rund um das Handy spezialisiert, damit dennoch erreicht.
Bremsfaktor Apple
Ein Bremsfaktor fand sich im Schweizer Retailgeschäft: In den ersten zehn Monaten lief es dort so gut, dass fast schon Euphorie aufgekommen sei, meint Mobilezone-CEO Markus Bernhard. November und Dezember seien dann «eher enttäuschend» verlaufen. Der Grund dafür liege auch bei Apple (AAPL 172.5 -1.16%): Im Herbst 2017 hatte der US-Konzern zuerst das iPhone 8 eingeführt, etwas später das iPhone X.
Im September des vergangenen Jahres präsentierte er dann lediglich, so Bernhard, ein paar «nicht sehr innovative Geräte», die das Geschäft nicht wie gewünscht ankurbelten. Nach Meinung des CEO hat dieser Dämpfer in den Schlussmonaten von 2018 Mobilezone etwa 2 bis 3 Mio. Fr. an Betriebsgewinn gekostet.
Unkenrufen zum Trotz
Im vergangenen Herbst musste sich Bernhard abermals wieder Gerüchten stellen, wonach die Dividende gekürzt werden könnte. Die Gesellschaft zahlt nun, wie versprochen, stabile 0.60 Fr. je Aktie aus. Auf den ersten Blick fragt sich, ob sie auch genügend Mittel für diese Ausschüttung erwirtschaftet hat. Der operative Cashflow reduzierte sich von fast 46 auf 5,4 Mio. Fr. – vor Veränderung von Nettoumlaufvermögen und Steuern resultierte indes eine Zunahme von 56 auf 58,3 Mio. Fr.
«Wir haben das im Griff», sagt CEO Bernhard und verweist auf die hohen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen per Ende Jahr sowie auf gewisse Zahlungsverzögerungen. Inzwischen habe sich die Lage betreffend Nettoumlaufvermögen «um 25 Mio. Fr. zum Guten verschoben». Wenn die Gesellschaft im April die Dividende auszahlt, benötigt sie dafür etwas über 24 Mio. Fr.
Weiterhin attraktive Dividenden
Grundsätzlich ist das Unternehmen solide finanziert. Die tiefe Eigenkapitalquote von 9% erklärt sich damit, dass der Goodwill – auch der Aufpreis für die vergangenes Jahr erworbene TPHCom in Deutschland – direkt mit dem Eigenkapital verrechnet wird.
Für 2019 visiert Mobilezone ein mehr oder weniger gehaltenes Ergebnis an, im Zielrahmen für den Betriebsgewinn von 50 bis 55 Mio. Fr. Es soll dann wieder eine stabile Dividende von 0.60 Fr. je Aktie gezahlt werden. Das mittelfristige Ziel lautet, maximal 75% des Gewinns auszuschütten – was auch für die folgenden Jahre zumindest stabile Ausschüttungen erwarten lässt. Mit der diesjährigen Auszahlung bieten die Aktien eine hohe Rendite von 5,7%, was für sich allein schon ein gutes Kaufargument ist.
Die komplette Historie zu Mobilezone finden Sie hier. »
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