Das Halbjahresresultat des unumstrittenen Marktführers in der Schweizer Aussenwerbung lässt eine höhere Dividende erwarten.
Im Zwischenzeugnis des Aussenwerbers APG überrascht vor allem die Margenentwicklung: Das Betriebsergebnis (Ebit) konnte im ersten Halbjahr um 2,7 Prozentpunkte auf 21% des Betriebsertrags (Verkaufserlös plus Immobilien- und übriger Ertrag) erhöht werden. Ein positiver Einmaleffekt von 2,3 Mio. Fr. half, doch reduzierte sich auch der Personalaufwand um 3,3%. Dazu sanken die Betriebs- und Verwaltungskosten 21,3%: Dies erklärt sich ausser mit vielfältigen Optimierungen auch mit dem vor Jahresfrist vollzogenen Rückzug aus dem verlustbringenden Markt Rumänien. Die Frage stellt sich, ob die rentable APG die Marge weiter erhöhen kann: «Grundsätzlich ist immer noch Potenzial dafür da», sagt Markus Ehrle, der Anfang Juni das Amt als CEO von Daniel Hofer (neu VR-Präsident) übernahm.
Hohe Nettoliquidität
Zuversichtlich stimmt Ehrle die Umsatzentwicklung. Insgesamt sank der Verkaufserlös 2,5%. Der Rückgang begründet sich vorab mit dem Marktaustritt in Rumänien. Im Schweizer Markt, wo APG in der klassischen Aussenwerbung einen Anteil um 65% hält, nahm der Verkaufserlös 1,3% ab, was angesichts des schwierigen Werbeumfelds ein achtbares Abschneiden darstellt.
Auf einen Ausblick mit konkreten Zielen verzichtet das Unternehmen. Ehrle sagt: «Die Volatilität bleibt.» Die Kunden könnten Kampagnen kurzfristig stornieren. Ungeachtet der vorsichtigen Haltung des Managements ist angesichts der bisherigen Entwicklung damit zu rechnen, dass APG in diesem Jahr wie im vergangenen einen hohen freien Cashflow um die 60 Mio. Fr. erreichen wird, oder mehr. Das impliziert, dass die Nettoliquidität, die im Verlauf des ersten Semesters wegen der Dividendenzahlungen auf 86,7 Mio. Fr. abnahm, bis Jahresultimo den Ende 2013 erreichten Wert von 119 Mio. Fr. übertreffen sollte.
Sonderdividende möglich
Wie die Führung früher einmal äusserte, macht eine Nettoliquidität von über 100 Mio. Fr. für APG eigentlich keinen Sinn. Der Verwaltungsrat wird sich Gedanken machen, was mit den überschüssigen Mitteln getan werden soll. Der Anleger darf annehmen, dass die Dividende heraufgesetzt wird. «Finanz und Wirtschaft» rechnet vorsichtig mit einer Erhöhung um 2 auf 14 Fr. je Aktie, was aktuell eine Rendite von 4,9% ergibt. Auch eine Sonderdividende ist nicht auszuschliessen.
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