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07:22 Uhr - 04.02.2019

Energiedienst will Dividende kürzen

Beim Stromkonzern ist 2018 der Gewinn stark eingebrochen. Schuld daran habe vor allem das Wetter.

Der schweizerisch-deutsche Stromkonzern Energiedienst (EDHN 29.3 -0.68%) hat im Geschäftsjahr 2018 deutlich weniger verdient als im Vorjahr. Einen Strich durch die Rechnung machten dem Unternehmen die geringere Stromproduktion sowie die negative Entwicklung des Kapitalmarktes. Den Aktionären wird entsprechend die Dividende gekürzt.

Die Nettoerlöse des Stromversorgers nahm 2018 geringfügig zu, und zwar 0,7% auf 896 Mio. €. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf den gestiegenen Stromabsatz sowie auf höhere Grosshandelspreise zurückzuführen, wie die Gesellschaft am Montag mitteilte.

Das Betriebsergebnis (Stufe Ebit) verringerte sich dagegen 46% auf 18,7 Mio. Bereits im November hatte Energiedienst mitgeteilt, dass das Vorjahresergebnis von 35 Mio. € und auch das vor einem Jahr anvisierte Ebit-Ziel von 40 bis 50 Mio. nicht erreicht würden.

Extrem trockene Witterung

Hauptursache für diesen Rückgang war den Angaben zufolge der wegen der extrem trockenen Witterung tiefe Wasserstand im Rhein vor allem im zweiten Halbjahr. Dies habe dazu geführt, dass die Erzeugung am Hochrhein insgesamt fast 10% niedriger als der langjährige Durchschnitt ausgefallen sei.

Auch geringere Netzvergütungen für die Einspeisung der Kraftwerke hätten einen negativen Einfluss auf das Ergebnis gehabt, hiess es weiter. Und nicht zuletzt habe sich auch der schwierige Kapitalmarkt über die Personalvorsorge Deutschland direkt negativ auf den Ebit ausgewirkt.

Unter dem Strich resultierte ein 57% tieferer Reingewinn von 13,2 Mio. €. «Wir können mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein, auch wenn wir erste Ziele bei der Umsetzung unserer Strategie erreicht haben», sagte der Ende März scheidende Konzernchef Martin Steiger in der Mitteilung.

Investitionen in die Produktion

Die Aktionäre sollen entsprechend eine gekürzte Dividende erhalten. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung eine Dividende von noch 0,75 Fr. je Aktie nach 1 Fr. im Vorjahr vor.

Insgesamt verkaufte der Energieversorger in der Berichtsperiode mit 8,3 Mio. kWh rund 3% mehr Strom als 2017. Wesentlicher Anteil an der Steigerung hatte gemäss Mitteilung der Übrige Stromabsatz (Handelsgeschäfte, regulatorische Geschäfte und Netznutzung), der um 506 Mio. kWh stieg. Der Gasabsatz sank dagegen witterungsbedingt um 17 Mio. kWh auf 253 Mio. kWh.

Im vergangenen Jahr investierte die Gesellschaft wieder mehr in die Produktion. Die Nettoinvestitionen betrugen 58 Mio. € nach 49 Mio. im Vorjahr. Die grössten Investitionen flossen den Angaben zufolge in bestehende Produktionsanlagen, in die Erneuerung der Netzanlagen, in die Ertüchtigung und den Neubau von Kleinwasserkraftwerken sowie in Projekte für Wärme- und Energielösungen.

Ebit von bis zu 45 Mio. € erwartet

Ins laufende Jahr blickt die Gesellschaft wieder etwas zuversichtlicher. Er gehe davon aus, dass sich die höheren Grosshandelspreise für Strom ab dem Geschäftsjahr 2019 «noch positiver auf unser Ergebnis auswirken werden als im Jahr 2018», so CEO Steiger. Bei durchschnittlicher Wasserführung und einer stabilen Entwicklung des Kapitalmarkts sei mit einem Ebit von 35 bis 45 Mio. € zu rechnen.

Die Energiedienst-Gruppe werde sich in den kommenden Jahren weiter vom reinen Energieversorger zum umfassenden Energiedienstleister entwickeln, hiess es weiter.

Die komplette Historie zu Energiedienst finden Sie hier. »

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