Zurück zur Übersicht
07:55 Uhr - 09.08.2016

Looser will Beschichtungsgeschäft abstossen

Die Industriegruppe Looser bereinigt ihr diversifiziertes Portfolio. Der Verkauf der Beschichtungen soll noch im laufenden Jahr über die Bühne gehen.

Die Looser-Gruppe will sich auf zwei Segmente konzentrieren und stellt das Geschäft mit Beschichtungen zum Verkauf. Der Bereich stellt Holz-, Verpackungs- und Antihaftlacke her und umfasst die Unternehmen Feyco, Treffert Coatings (Feyco Treffert), Industrielack (ILAG) und Schekolin. Die Entscheidung ist das Ergebnis der Ende 2015 eingeleiteten Strategieüberprüfung.

Segment steht unter Margendruck

Die drei heutigen Segmente der ­Industriegruppe mit einem Umsatz von 436 Mio. Fr. sind zu unterschiedlich. ­Synergien gibt es kaum. 2015 setzte das Segment Beschichtungen knapp 140 Mio. Fr. um. Im Vorjahresvergleich war währungsbereinigt ein Rückgang von 14,3% zu beklagen. Nachfrageschwäche und steigender Wettbewerbsdruck, auch induziert durch die Frankenstärke, bremsten das Geschäft. Die Marge sinkt seit langen und erreicht auf Stufe Ebitda (Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisation) nur noch 5,1%, nach 9,7% im Vorjahr. Restrukturierungen und Produktionsverlagerungen verursachten Sonderkosten.

Nach dem Weggang des langjährigen Konzernchefs Tim Talaat im vergangenen Herbst übernahm VR-Präsident ­Rudolf Huber den CEO-Posten ad interim und startete eine Strategieüberprüfung. Dass es dabei vor allem um die ­Beschichtungen ging, war klar. Die Frage war nur, ob die Familienholding, die 49% am Unternehmen hält, bereit ist, sich von dem Geschäft zu verabschieden, da es historisch der eigentliche Kern der Gruppe ist.

«Innovationskraft und gute Marktpositionen»

Ziel ist, das Segment «wenn möglich bis Ende 2016» zu verkaufen. Im Vordergrund stehe, «für das Geschäft und insbesondere für die Mitarbeitenden eine gute und zukunftsfähige Lösung zu ­erreichen», heisst es. Dank der Innovationskraft, des umfassenden Produktportfolios sowie der führenden Marktpositionen bestünden unter neuer Eigentümerschaft vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten, wirbt Huber.

Der Verkaufserlös soll für die Weiterentwicklung der Segmente Türen (Umsatz 2015: 215 Mio. Fr., Ebitda-Marge: 11,6%) und Industriedienstleistungen (56 Mio. Fr., 27,4%) verwendet werden. Dienstleistungen umfasst den Handel mit und die Vermietung von Baumaschinen und Raumsystemen (Condecta) in der Schweiz. Im Türengeschäft (Prüm, Garant) besetzt Looser (LOHN 63 1.61%) führende Positionen in Polen und in Deutschland, wo das Geschäft derzeit sehr gut läuft.

Aktien nehmen viel Positives vorweg

Die Aktien der Looser Holding haben seit Jahresbeginn bereits fast 50% zugelegt. Die gute Stimmung im deutschen Baumarkt und Spekulationen über die Portfoliobereinigung haben die Titel bereits angetrieben. Für weitere Kurssteigerungen sind gute Zahlen nötig sowie ein guter Verkaufspreis für die abzustossenden Beschichtungsaktivitäten.

Hat Ihnen der Artikel gefallen? Lösen Sie für 4 Wochen ein FuW-Testabo und lesen Sie auf www.fuw.ch Artikel, die nur unseren Abonnenten zugänglich sind.

Seite empfehlen



Kopieren Sie den Link [ctrl + c] und fügen Sie ihn in ein E-Mail ein [ctrl + v]. Aus Sicherheitsgründen ist kein Versand von E-Mails direkt vom VZ Finanzportal möglich.