Die Nachfrage nach Luxusgütern steigt in diesem Jahr auf ein Rekordhoch. Davon dürften auch Swatch Group und Richemont profitieren.
262’000’000’000 € dürften bis Ende Jahr weltweit für persönliche Luxusgüter wie Schmuck, Uhren und andere Accessoires weltweit ausgegeben worden sein. Das entspricht einem Plus von 5% im Vergleich zum Vorjahr und zugleich einem Rekordwert, wie das Beratungsunternehmen Bain in seinr neuesten Luxusgüterstudie in Zusammenarbeit mit dem italienischen Branchenverband Fondazione Altagamma ermittelt hat.
Vor allem die neuerliche Lust der Chinesen an Luxusprodukten befeuert den Markt für teure Güter. In den vergangenen Jahren hatte besonders die Antikorruptionskampagne der chinesischen Regierung die Nachfrage nach Luxusartikeln gedämpft. Das führte dazu, dass 2016 erstmals seit der Finanzkrise weniger Luxusgüter verkauft wurden als in der Vorjahresperiode.
Doch diese Zeiten gehören vorerst der Vergangenheit an. Vor allem im Reich der Mitte wächst eine neue Generation an vermögenden Personen heran, die Bedarf an wertvollen Uhren, Schmuck und Lederwaren haben. Die Dominanz lässt sich daran erkennen, dass der Anteil der Chinesen am globalen Umsatz mit Luxusgütern mittlerweile ein Drittel beträgt.
Positive Entwicklung der Luxusaktien
Die positive Marktentwicklung lässt sich auch an den Quartals- und den Halbjahreszahlen der Luxusgüterunternehmen ablesen. Swatch Group (UHR 394.3 0.15%) und Richemont (CFR 88.25 0.23%) sind in diesem Jahr in die Wachstumszone zurückgekehrt. Der französische Branchenriese LVMH (MC 297.4 1.33%) und Kering verzeichnen zweistellige Wachstumsraten im Umsatz.
Gerade für die zwei Schweizer Uhrenhersteller hat sich der Aufwärtstrend nun bestätigt. Die Uhrenexportzahlen sind weiterhin im Aufwind. Im November wurde ein Plus von 6% verzeichnet, wobei vor allem China weiterhin im hohen zweistelligen Bereich zulegt.
Für gut positionierte Luxusunternehmen ist Bain auch für die mittelfristige Zukunft zuversichtlich. Der Markt für persönliche Luxusgüter soll in den kommenden Jahren jeweils 4 bis 5% wachsen. Daraus soll sich bis 2020 ein Volumen von 300 Mrd. € ergeben. Von dieser Dynamik würden immer mehr Luxusgütergesellschaften profitieren. «Zwei Drittel aller Luxusmarken entwickeln sich positiv», schreibt das Beratungsunternehmen in der Studie.
«Wir sehen ein sehr robustes Wachstum im Luxusmarkt», erklärt Bain-Experte Serge Hoffmann. Anders als in der jüngeren Vergangenheit beruht es vor allem auf höheren Absatzvolumen und nicht auf Preissteigerungen.
Asien Top, USA Flop
Eine positive Entwicklung registriert Bain nicht nur bei den chinesischen Konsumenten, sondern auch bei den übrigen Asiaten. Gemäss der Studie hat der asiatische Markt (ohne China und Japan) um 6% auf 36 Mrd. € zugelegt.
Unterdurchschnittlich entwickeln sich dagegen Nord- und Südamerika. Diese Region kommt auf ein Wachstum von gerade mal 2%. Hier machen sich vor allem die Probleme bemerkbar, die die Warenhäuser mit dem immer populäreren Onlinehandel haben. Mit einem Volumen von 84 Mrd. € ist der amerikanische Kontinent noch immer der zweitwichtigste Absatzmarkt für Luxusgüter.
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