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10:06 Uhr - 24.06.2016

Finanzsektor wegen Brexit stark unter Druck

Der Ausstieg Grossbritanniens aus der EU wird vor allem Banken und Versicherungen belasten. Was die Unternehmen selbst dazu sagen.

Der Ausstieg Grossbritanniens aus der EU wird für viele Unternehmen Konsequenzen haben, je nachdem, wie gross ihr Geschäft in Grossbritannien ist. Die Analysten der ZKB schätzen, dass die Finanzindustrie davon überdurchschnittlich betroffen ist. Swiss Re (SREN 82.3 -3.23%) und Zurich Insurance (ZURN 229.9 -4.49%) seien mit einem Prämienvolumen von je 11% betroffen. Unternehmen gehen damit unterschiedlich um, stellen aber grundsätzlich alle den Kunden ins Zentrum.

UBS

Die Grossbank UBS (UBSG 14.36 -6.21%) schreibt, dass sie es sich als Schweizer Organisation gewohnt sei, das Geschäft auf Änderungen auszurichten, die auf einem Volksentscheid beruhen. Die Bank sei nun am Beginn eines mehrjährigen Prozesses und werde ihm in der gleichen Weise begegnen, wie sie es im Heimmarkt tun würde.

Zurich Insurance

Für die Versicherungsgesellschaft Zurich Insurance sei Grossbritannien ein Schlüsselmarkt. Zum jetzigen Zeitpunkt sei es allerdings viel zu früh, zu sagen, welche Auswirkungen der Ausstieg Grossbritanniens aus der EU auf das Geschäft der Zurich habe. Zurich bleibe im britischen Markt und gehe davon aus, dass sich die Marktstimmung über die Zeit normalisieren werde.

Der Prozess, dass Grossbritannien die EU verlasse, werde vermutlich Jahre dauern. Der Konzern habe dazu ein Team zusammengestellt, das den Prozess aufmerksam verfolge und Kunden, Vertriebspartner und Mitarbeitende darüber informiere, wie sich der Prozess entwickle.

Swiss Life

Die Lebensversicherungsgesellschaft Swiss Life (SLHN 230.5 -3.72%) schreibt in einer Medienmitteilung, dass sie nur in einem begrenzten Rahmen Anleihen der britischen Regierung sowie Anlagen in Pfund bzw. von britischen Emittenten halte.

Das Unternehmen geht von zunehmendem Druck auf das Anlageergebnis aus, da mit einer Flucht in sichere Häfen zu rechnen sei. Somit komme es zu einem Rückgang der Renditen auf Staatsanleihen von Ländern wie den USA, Deutschland und der Schweiz sowie starkem Aufwertungsdruck auf den Franken.

Es helfe dem Unternehmen, dass es sich bereits frühzeitig auf ein Umfeld von anhaltend tiefen Zinsen eingestellt und sein Anlageportfolio über viele Jahre so ausgerichtet habe, dass trotz Tiefstzinsen ein widerstandsfähiger Anlageertrag erzielt werden könne.

Die Zinsmarge bleibe auch bei anhaltend tiefen Zinsen über mehr als drei Dekaden positiv. Investitionen in Fremdwährung würden zusätzlich strategisch währungsabgesichert.

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