Der Flash PMI für den Juli ist mit einem Wert von 52 erstaunlich stark. Die gezielten Stimulierungsmassnahmen der Regierung greifen.
Der heute Morgen veröffentlichte HSBC (HSBA 619.8 2.04%) Flash PMI – er ist der erste Indikator für die Wirtschaftsaktivität des laufenden Monats – zeigt für den Juli einen Wert von 52, nach 50,7 im Juni. Das ist der höchste Wert für den Industrieausstoss in China seit Januar 2013 und der zweite Monat in Folge, dass der HSBC Flash PMI über der Wachstumsschwelle von 50 liegt. Von Analysten erwartet worden waren 51 Punkte.
Der Flash PMI berücksichtigt gegen 90% der 430 von HSBC erfassten Unternehmen, darunter viele kleine und mittelgrosse Betriebe. Für den offiziellen Einkaufsmanagerindex für die Industrie befragen das nationale Statistikbüro und der Logistik- und Einkäuferverband rund 3000 Unternehmen in 21 Sektoren, mit Schwerpunkt auf den weniger zyklischen grossen Staatsbetrieben.
Viele neue Aufträge
Wie schon im Juni ist auch der gute Juliwert breit basiert. Der Outputindex sowie die Subindizes Neuaufträge und Exportaufträge legten deutlich zu, die Neuaufträge erreichten mit 53,7 gar ein Achtzehnmonatshoch, nach 51,8 im Juni. Sowohl die inländische wie auch die externe Nachfrage sind expansiv. Input- und Outputpreise stiegen im Juli, und der Beschäftigungsindex hat sich weiter stabilisiert. Er liegt jedoch immer noch unter 50, was bedeutet, dass im Industriesektor weiterhin Arbeitsplätze abgebaut werden.
Die gezielten Ministimuli wirken. Hongbin Qu, China-Chefökonom von HSBC, erwartet für die kommenden Monate eine anhaltende Unterstützung der Wirtschaft vonseiten der Regierung. Durch eine lockerere Kreditvergabe und höhere Ausgaben im Infrastrukturbereich soll die Wirtschaftserholung weiter gestärkt werden.
Immobiliensektor wirft Schatten
Einen Schatten auf die Wirtschaftserholung wirft der Immobiliensektor; dort sind Preise und Absatzzahlen nach wie vor stark unter Druck. Der schwache Immobilienmarkt könnte die positive Wirkung der Stimulierungsmassnahmen neutralisieren und das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte gefährden. Dazu kommt, dass vor allem kleinere Unternehmen unter hohen Finanzierungskosten leiden. Doch mit einer breiten monetären Lockerung darf angesichts der Risiken im Finanzsystem und der hohen Überschuldung der Wirtschaft nicht gerechnet werden.
Die asiatischen Börsen reagierten am Donnerstagmorgen positiv auf die PMI-Daten aus China. Der Hang Seng (Hang Seng 24141.5 0.71%) in Hongkong avancierte 0,39%, der Shanghai Composite Index kletterte 0,84%, und die Börse in Singapur legte 0,19% zu. Der Nikkei 225 (Nikkei 225 15284.42 -0.29%) hingegen gab 0,38% nach.
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