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08:20 Uhr - 24.11.2014

Syngenta konkretisiert erste Runde des Sparprogramms 2018

Der Agrarchemiekonzern gibt die Details zum Sparprogramm bekannt: 2015 soll die Rechnung um 265 Mio. $ entlastet werden. Dabei werden 1800 Stellen abgebaut oder verlagert. Am Vormittag notieren die Titel knapp im Minus.

Im vergangenen Februar, aus Anlass der Veröffentlichung der Resultate 2013, gab der Pflanzenschutz- und Saatgutkonzern Syngenta (SYNN 321.1 0.44%) ein umfangreiches Sparprogramm bekannt. In den vier Jahren zwischen 2015 bis 2018 sollten die Kosten um 1 Mrd. $ gesenkt werden. 2015 würden daraus Einsparungen von 190 Mio. $ resultieren (plus 75 Mio. $ aus dem 2011 eingeleiteten Sparprogramm), im Jahr darauf weitere 210 Mio. $ sowie 2017 und 2018 nochmals 255 resp. 270 Mio. $.

Nun, ein Dreivierteljahr später, werden die Sparpläne konkretisiert: Im Vertrieb sollen nächstes Jahr 115 Mio. $ gespart werden, die Forschung und Entwicklung  muss mit 50 Mio. $ weniger auskommen, und die Global Operations haben ihre Ausgaben um 100 Mio. $ zu reduzieren.

Weitere Massnahmen ab 2016 wahrscheinlich

Die Kostenminderung hat den Abbau oder die Verlagerung von 1800 Stellen zur Folge. Auch der Standort Basel ist davon betroffen; dort sollen etwa 500 Positionen gestrichen werden, ein Drittel davon wird ins kostengünstigere Ausland verlagert. Syngenta beschäftigt rund 3400 Personen in der Schweiz. Die Personalmassnahmen betreffen offenbar nur das für 2015 definierte Sparziel, deshalb kann ein weiterer Abbau ab 2016 nicht ausgeschlossen werden. Die jetzt in Gang gebrachte Sparrunde ist einiges umfangreicher als die vorangegangenen: Im gegenwärtigen Sparprogramm, das 2011 gestartet wurde und bis 2015 läuft, wurde ein Einsparziel von 650 Mio. $ angepeilt, von 2004 bis 2010 waren zwei Effizienzsteigerungsrunden über je drei Jahre zu 290 resp. 425 Mio. $ gelaufen.

Die Sparziele wurden gemäss Syngenta immer erreicht, doch reichte das bis 2012 gerade, um den Besitzstand einer Ebitda-Marge von 21% zu wahren. Im vergangenen Jahr aber sank die Ebitda-Marge, wie auch im laufenden Jahr. Das hatte CEO Mike Mack an der Präsentation der Drittquartalsresultate angekündigt.

«Schwierige Marktbedingungen»

Zum jetzt kommunizierten Stellenabbau äusserte sich Mack auch erstmals zu 2015. Er erwartet «ein schwieriges Markt­umfeld». Damit wird es wahrscheinlicher, dass das derzeit geltende Margenziel von 22 bis 24% für 2015 bald auch offiziell gestrichen wird. Syngenta hat im zurückliegenden Jahr eine Ebitda-Marge von 19,7% erreicht. Die Kostenentlastung durch das Sparprogramm entspricht 2015 lediglich rund einem Prozentpunkt des Ebitda. Angenommen, 2014 wird eine Marge von 19% erwirtschaftet, dann wären es 2015 in einem «schwierigen Umfeld»  im besten Fall wohl 20%.

Das ganze bis 2018 reichende Sparprogramm soll es möglich machen, die Ebitda-Marge um fünf Prozentpunkte zu erhöhen, wurde im Februar verkündet. Entsprechend hat der Basler Konzern für 2018 ein Margenziel von 24 bis 26% ausgegeben. Doch weil schon das letzte Ziel nicht zu erfüllen sein wird – in einem im Grossen und Ganzen freundlichen bis sehr guten Umfeld –, dürfte wohl auch diesmal ein Grossteil der Spareffekte durch Preisdruck und andere äussere Einflüsse aufgefressen werden.

Mit sparen allein ist es wohl nicht getan

Syngenta muss wohl mehr unternehmen, als bloss Kosten zu senken, um in Sachen Margen zur Konkurrenz aufzu­schliessen. Diese kommt schon heute auf rund 25% und mehr (Bayer, BASF (BAS 74.72 0.4%), Pioneer, Monsanto (MON 120.35 -0.15%)). Grössere Akquisitionen oder eine Fusion – wie in der letzten FuW dargelegt – sind nicht auszuschliessen. Dies macht die nicht günstig bewerteten Titel für Anleger reizvoll.

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