Weltweit passen Anleger ihre Portfolios an. Mit weiteren Turbulenzen ist zu rechnen.
Die Verunsicherung ist gross nach zwei heftigen Kursstürzen an der Börse. Auslöser sind die anziehenden Inflationserwartungen, die vom US-Arbeitsmarktbericht von letzter Woche geschürt wurden. Steigt die Teuerung jetzt zu stark an, sind die Notenbanken gezwungen, die Zinsen schneller anzuheben als bisher erwartet.
Dennoch bewahren die meisten Experten ruhig Blut. «Der Kursrückschlag verpasst Anlegern zwar ein paar blaue Flecken. Der globale Aufschwung und die Steuerkürzungen der Trump-Regierung geben den Unternehmensgewinnen aber Schub», schreibt Anlagestratege Ed Yardeni von Yardeni Research. Analysten erwarten tatsächlich, dass US-Konzerne ihr Ergebnis 2018 fast 20% steigern.
Die Korrektur hat ebenso die Schwellenländer erfasst. Sie liegen seit Anfang Jahr noch tiefer im Minus als die Börsen der Industrieländer. Doch auch hier bleiben die Experten zuversichtlich. Im Gegensatz zu den entwickelten Märkten, die sich in der Spätphase des Zyklus befänden, stehen die Schwellenmärkte gemäss Credit Suisse «mitten im Zyklus». Neben höheren Unternehmensgewinnen ist an den dortigen Märkten nach Jahren der Abwertung auch eine Bewertungsexpansion im Bereich des Möglichen.
Skeptischer ist Klaus Kaldemorgen. Das Börsenurgestein von Deutsche Asset Management sieht im Gespräch mit «Finanz und Wirtschaft» mehr Gefahren als Chancen, weil Anleger zunehmend sorglos wurden. Er setzt auf Aktien mit hoher Dividendenrendite.
Zitterpartie an den US-Börsen
Die Lage an den amerikanischen Aktienmärkten bleibt angespannt. Worauf Investoren jetzt achten müssen.
Zentralbanken werden zum Risikofaktor
In den USA flammt die Sorge um eine konjunkturelle Überhitzung auf. In Europa treibt die Drosselung der Anleihenkäufe die Zinsen in die Höhe.
Stimmung treibt Ausverkauf der Schwellenländer
Die Aktien der Emerging Markets sind nach ihrer Rally eingebrochen. Die Weltkonjunktur und die Gewinnaussichten sprechen für eine Erholung
«Ich sehe eher Gefahren als Chancen»
Klaus Kaldemorgen, Fondsmanager bei Deutsche AM, stellt unter Investoren mangelndes Risikobewusstsein fest. An seiner defensiven Ausrichtung hält er fest.
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