Das Bruttoinlandprodukt der weltweit zweitgrössten Volkswirtschaft expandiert im ersten Quartal mit 6,4% unerwartet schnell.
Chinas Wirtschaft neigte in den ersten drei Monaten 2019 mehr als allgemein erwartet zur Stärke. Die Ursache sind vor allem eine Erholung der Industrieproduktion wie auch ein robuster Einzelhandel. Wie das Nationale Statistische Amt in einem Kommentar zu den jüngsten Daten mitteilt, hat eine ganze Reihe von Faktoren die Konjunktur gestützt. Doch es bestünden weiterhin erhebliche externe Unwägbarkeiten.
Regierung stützt Wachstum
Die Industrieproduktion stieg im März mit einem Plus von 8,5% gegenüber dem Vorjahreszeitraum im höchsten Tempo seit Mitte 2014. Derweil hat der Einzelhandel 8,7% zugelegt.
Noch vor zwei Wochen hat die Asiatische Entwicklungsbank ihre Wachstumsprognose für die chinesische Wirtschaft im laufenden Jahr auf 6,3% nach unten korrigiert, mit Verweis auf den Handelskrieg und die von der Regierung vorangetriebene Eindämmung des Schattenbankensystems. Im Vorjahr war das BIP 6,6% expandiert.
Nachdem die Wirtschaft im zweiten Semester 2018 deutlich an Schwung verloren hatte und schlecht ins neue Jahr gestartet war, hat die Regierung den Kredithahn deutlich geöffnet. Im März ist das Volumen aller Fremdfinanzierungen (Total Social Finance) gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres 10,7% nach oben gesprungen.
Warnung wegen hoher Schulden
Doch gemäss dem am Dienstag veröffentlichten Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) droht damit das Problem der hoch verschuldeten Unternehmen mittel- und längerfristig erneut in den Vordergrund zu treten.
Die chinesische Regierung visiert für 2019 ein Wachstum von 6 bis 6,5% an. Somit liegt die Jahresrate von 6,4% BIP-Wachstum im ersten Quartal im Zielbereich.
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