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14:11 Uhr - 29.07.2015

Dufry kommt organisch nicht vom Fleck

Der Reisedetailhändler muss Mehraufwand zur geplanten Akquisition von WDF verbuchen und leidet unter schwachen Absatzmärkten.

Dufry (DUFN 130.2 -0.91%) publiziert am Donnerstag die Zahlen zum zweiten Quartal. Die Anfang Jahr optimistischen Prognosen für das laufende Geschäftsjahr dürften weiter revidiert werden. Im Januar sprach der Reisedetailhändler noch von einem organischen Wachstum von 6% für 2015. Nach den Zahlen zum ersten Quartal wurde die Quote auf 3% reduziert. CEO Julián Díaz schränkte aber ein, dass dies kaum zu schaffen sei, wenn die Währungen volatil blieben.

Volatile Währungen

Die Lage an der Währungsfront hat sich zwar beruhigt, der brasilianische Real notiert zur Verkaufswährung US-Dollar per Ende Juni im Vorjahresvergleich aber immer noch 29% tiefer. Gemäss Schätzungen von Baader Helvea stammen 15% des Umsatzes von Dufry aus Brasilien. Ebenso dürfte der weiterhin schwache Rubel sowie die Turbulenzen in Griechenland Spuren im Umsatz hinterlassen haben.

Der Reisedetailhändler verweist gerne darauf, dass in Lokalwährung gemessen in den jeweiligen Regionen ein Umsatzplus resultiert hat. Für das zweite Quartal stellt dies die Zürcher Kantonalbank (ZKB) infrage. Die Analysten erwarten in EMEA & Asien schliessungsbedingt einen Umsatzrückgang.

Umsatzplus dank Akquisition

Im Schnitt rechnen die Analysten gemäss Bloomberg mit einem Umsatzwachstum von 32% verglichen mit dem Vorjahresquartal. Verantwortlich ist die Akquisition der Nuance Group. Laut ZKB macht die Akquisition 36,5% des Umsatzzuwachses aus. Organisch rechnet die Bank mit einem Rückgang von 4,9%, gemäss der «neuen» Definition sind es –1%.

Anlässlich der Präsentation der Zahlen zum ersten Quartal hat Dufry eine «neue» Definition von organischem Wachstum eingeführt, in der die Divestitionen der Geschäftsstellen, die aufgegeben werden, ausgeklammert sind. Baader Helvea ist noch pessimistischer und rechnet mit einem organischen Rückgang von 6,5% – nach alter Definition.

Dritter Quartalsverlust in Folge

Unter dem Strich dürfte ein erneuter Verlust resultieren. Die ZKB rechnet mit einem Verlust von 24 und Baader Helvea von 21 Mio. Fr. Integrationskosten der Nuance Group drücken auf die Betriebsmarge und die höhere Verschuldung belastet das Ergebnis unter dem Strich.

Zudem sind Sonderkosten zur Akquisition von WDF erhalten, die zum dritten Quartalsverlust nach Minderheiten in Folge führen dürften. Nachdem im Juni die Kapitalerhöhung durchgeführt und im Juli genügend Fremdkapital aufgenommen wurde, sollte die Übernahme von WDF im laufenden Quartal abgeschlossen werden.

Die komplette Historie zu Dufry finden Sie hier. »

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