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11:30 Uhr - 23.05.2018

Rekordhohe Vermögen bei Julius Bär

Die Privatbank steigert die Marge und gewinnt weiter Kunden. Die Aktien sind nicht mehr günstig.

Die Bank Julius Bär (BAER 61.32 -2.91%) ist gut ins Jahr 2018 gestartet. In den ersten vier Monaten des Jahres sind die verwalteten Vermögen auf ein Rekordhoch von 401 Mrd. Fr. geklettert, ein Zuwachs von 13 Mrd. Fr. oder 3% seit Anfang Jahr, wie die Bank anlässlich ihres Zwischenberichts am Mittwoch bekannt gegeben hat. Damit liegen die Kundengelder über dem Konsens von 399 Mrd. Fr.

Die Bank profitierte von einem robusten Neugeldzufluss und einem starken US-Dollar. Ende Jahr waren 45% der Kundengelder in Dollar angelegt. Das Nettoneugeldwachstum betrug annualisiert über 5% und befindet sich im mittelfristigen Zielband (4 bis 6%). Das Institut profitiert immer noch von der Wachstumsinitiative 2016/17. Starke Zuflüsse kamen von Kunden aus Europa, der Schweiz und Asien. Die Marktperformance sei stabil gewesen, schreibt die Bank.

Effizienz verbessert

Die Expansion ging nicht zulasten der Effizienz: Das Kosten-Ertrags-Verhältnis verbesserte sich auf knapp unter 67%. Im Gesamtjahr 2017 hatte es bei 69% gelegen. Auch hier schafft es die Bank in den Zielkorridor von 64 bis 68%. Geholfen haben dabei aktivere Kunden, dank denen das Institut im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft sowie im Handelsgeschäft zuzulegen vermochte. In der Folge verbesserte sich die Bruttomarge 5 Basispunkte auf 93 Basispunkte.

Vontobel-Analyst Andreas Venditti schätzt, dass der Ertrag aufgrund der Margenausweitung 19% stieg, während die Kosten lediglich 12% zulegten. Detaillierte Zahlen zur Geschäftsentwicklung gibt die Bank nicht bekannt.

Solide kapitalisiert

Die Kernkapitalquote CET1 hat aufgrund der Übernahme der letzten 20% des italienischen Vermögensverwalters Kairos leicht auf 13,3% abgenommen. Verglichen mit der Kapitalquote von 10,6% per Ende 2016 hat sich die Bank hingegen deutlich verbessert.

Auf dem Weg zur Erneuerung des Kernbankensystems hat Julius Bär die neue Software nach Luxemburg per Ende März nun auch in Hongkong und in Singapur implementiert. Sie ist daran, ihre globale IT-Umgebung zu vereinheitlichen, und setzt auf das Produkt T24 von Temenos (TEMN 146.1 1.6%).

Hohe Bewertung

Im vergangenen Monat haben die Bär-Valoren rund 8% zugelegt und deutlich besser abgeschnitten als der breite Schweizer Markt, der gemessen am SPI (SXGE 10519.11 -1.27%) exklusiv Dividende seitwärts tendierte. Die Aktien der Zürcher Privatbank sind, gemessen an ihrer eigenen Historie, mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 2,4 und einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 17 denn auch nicht mehr günstig. Für eine nachhaltige Höherbewertung scheinen derzeit die Impulse zu fehlen. Für die Analysten von Morgan Stanley (MS 54.23 -1.18%) nimmt die Bewertung auf dem aktuellen Niveau bereits vieles vorweg.

Die komplette Historie zu Julius Bär finden Sie hier. »

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