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13:05 Uhr - 16.11.2016

Fed-Mitglied Bullard sieht Zinserhöhung im Dezember

Für James Bullard ist der Zinserhöhungszyklus in den USA damit abgeschlossen. Er nennt die Gründe dafür.

James Bullard spricht sich für eine Zinserhöhung an der nächsten Sitzung der US-Notenbank Fed aus. «Der Ausblick für die kurzfristige Geldpolitik hat sich trotz Trumps Wahlsieg nicht verändert», sagte der Präsident des Fed-Ablegers in St. Louis am Mittwoch an einer Investmentkonferenz der UBS (UBSG 16.16 -0.06%) in London.

Seiner Ansicht nach ist es «wahrscheinlich», dass der zweite Zinsschritt im kommenden Monat erfolgt. Gemeinhin wird erwartet, dass das Fed die Zinsen um 0,25 auf eine Spanne von 0,5 bis 0,75 Prozent erhöht. Dies wäre die erste Zinserhöhung seit Dezember 2015. Damals wandte sich das Fed von der Nullzinspolitik ab.

Im Gegensatz zu der Mehrheit seiner Kollegen geht er davon aus, dass dieser Schritt vorerst der letzte im laufenden Zinserhöhungszyklus ist. «Ein einzelner Zinsschritt sollte genügen, um die Wirtschaft zu stützen», sagte Bullard.

Keine Anzeichen von Regimewechsel

Bullard erwartet, dass die amerikanische Wirtschaft weiterhin auf einem langsamen Wachstumspfad wandeln wird. «Es gibt derzeit keine Anzeichen, weshalb wir einen baldigen Regimewechsel sehen sollten», sagte Bullard. Andere Fed-Mitglieder gehen allerdings von einer Rückkehr zur Normalität – sprich zu höherem Wachstum – aus.

Bullard gehört dieses Jahr zu den stimmberechtigten Fed-Mitgliedern im Offenmarktausschuss (FOMC). Dieses trifft sich am 13. und 14. Dezember zu ihren nächsten Sitzung. Der Fed-Präsident von St. Louis gehört im Fed zu den gemässigten Vertretern, die für eine gemächliche Zinserhöhungsrunde einstehen.

Verfrühte Befürchtungen wegen Trump-Sieg

Ursprünglich hatte als ausgemacht gegolten, dass bei einem Sieg von Trump die US-Notenbank die Zinsen im Dezember nicht erhöhen würde. Eine Woche nach dem überraschenden Erfolg des Republikaners zeigt sich jedoch, dass diese Befürchtungen verfrüht waren.

«Wir werden erst nach einer gewissen Zeit sehen, welche wirtschaftlichen Auswirkungen die Wahl von Trump hat», sagte Bullard. Für das Fed in St. Louis gebe es bislang keinen Anlass, den bisherigen Ausblick bezüglich Arbeitsmarkt und Inflationserwartungen anzupassen.

Bullard geht davon aus, dass die Absicht von Trump, die Infrastrukturausgaben zu erhöhen, sich positiv auf die künftige US-Produktivität auswirken könnte. Langfristig entscheidend sei zudem, wie sich Trumps Ansichten zu Freihandelsabkommen und Immigration auswirkten. Dies bereits heute in die Prognosen einfliessen zu lassen, sei verfrüht.

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