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14:26 Uhr - 10.07.2015

UBS bezahlt Bill Clinton 1,5 Mio. Fr.

Der US-Ableger der Grossbank war seit Anfang 2014 der grösste Auftraggeber des Ex-Präsidenten.

Die Grossbank UBS (UBSG 20.54 2.04%) hat in den vergangenen vierzehn Monaten 675’000 $ an Bill Clinton bezahlt. Der frühere US-Präsident und Gatte der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton trat seit Mai 2014 drei Mal an Anlässen von UBS Wealth Management Americas auf. Für jeden Auftritt erhielt Clinton von der amerikanischen Vermögensverwaltungseinheit der Schweizer Grossbank ein Honorar von 225’000 $. Dies geht aus Unterlagen hervor, die Hillary Clinton im Rahmen ihrer Präsidentschaftskandidatur bei der staatlichen Federal Election Commission einreichen musste. Der erste dieser Auftritte von Bill Clinton fand in der Hauptstadt Washington statt, im Mai 2014. Es folgten Engagements in Boston im Oktober und in Nashville im Februar.

Gemäss einem Sprecher von UBS Wealth Management Americas handelte es sich jeweils um Referate vor mehreren hundert Privatkunden der Bank. Auch der frühere US-Präsident George W. Bush sei dabei aufgetreten. Bereits in den Jahren 2011 und 2012 hatte Ex-Präsident Clinton mit fünf Reden für Kunden der UBS insgesamt 840’000 $ von der Grossbank erhalten – kumuliert also gut 1,5 Mio. $ über fünf Jahre. Gemäss dem UBS-Sprecher seien in absehbarer Zukunft keine weiteren Kundenanlässe mit Clinton geplant.

25 Mio. $ seit Anfang 2014

Aus den Wahlunterlagen geht hervor, dass Bill und Hillary Clinton seit Anfang 2014 total 104 bezahlte Redeauftritte bestritten und damit 25 Mio. $ eingenommen haben. UBS war in diesem Zeitraum die grösste Auftraggeberin der Clintons aus der Finanzbranche, gefolgt von der Deutschen Bank: Hillary Clinton etwa verrechnete dem Frankfurter Institut 260’000 $ für eine Rede im Oktober letzten Jahres. Der teuerste Einzelauftritt von Bill Clinton kostete 0,5 Mio. $: ein Engagement für Bank of America (BAC 16.48 1.42%) Merrill Lynch im März 2014 in London.

Die meisten Präsidentschaftskandidaten der Republikanischen Partei haben ihre Dokumente bei der Wahlkommission noch nicht vollständig eingereicht. Eine Ausnahme ist Carly Fiorina. Die frühere Konzernchefin des Technologiekonzerns Hewlett-Packard (HPQ 30.39 -0.2%), deren Chancen auf die Nominierung ihrer Partei als verschwindend gering eingeschätzt werden, hat sich ebenfalls über Einnahmen von einem Schweizer Konzern gefreut. Aus ihren Unterlagen geht hervor, dass der Versicherer Zurich im Jahr 2014 für zwei ihrer Auftritte insgesamt 40’000 $ bezahlt hat.

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