Zwar steigen die Hauspreise in den grössten US-Städten weiterhin, doch das Wachstum hat sich in den vergangenen Monaten merklich abgekühlt.
Die Dynamik am US-Immobilienmarkt hat sich im Juni erneut abgeschwächt und knüpft damit an den Trend der vergangenen Monate an.
Der S&P/Case-Shiller-Index, der die Preisentwicklung für Immobilien in den zwanzig grössten US-Städten abbildet, ist im Vergleich zum Juni 2013 um 8,1% gestiegen. Es handelt sich um die geringste Zunahme seit Januar 2013. Analysten hatten ein Plus von 8,3% prognostiziert.
Neu wird auch die landesweite Preisentwicklung auf Monatsbasis erhoben. Binnen Jahresfrist haben sich Wohnimmobilien in den USA 6,2% verteuert.
Normalisierung des Häusermarktes
Die Preise sind in den vergangenen zwölf Monaten in allen zwanzig Metropolen gestiegen, doch hat sich die Zunahme überall verlangsamt. So hat sich etwa der Preiszuwachs in San Francisco seit dem vergangenen Sommer halbiert.
Die grössten Wertsteigerungen verzeichneten Las Vegas (+15,2%), San Francisco (+12,9%) und Miami (+11,5%), während Cleveland das Schlusslicht bildete (+0,8%).
«Erstmals seit Februar 2008 wurde in allen Städten ein geringeres Preiswachstum als im Vormonat gemessen. Andere Immobilienindikatoren, wie etwa die Neubaubeginne oder der Verkauf bestehender Häuser, entwickeln sich positiv. Zusammen weist das auf eine Normalisierung des Häusermarktes hin», erklärt David Blitzer, Chefökonom des Indexkomitees.
Wachstumsmotor Immobilienmarkt
Die US-Immobilienpreise sind im vergangenen Jahr rasant gestiegen: Landesweit haben sie sich 11,3% erhöht. Es handelte sich um den stärksten Preisanstieg seit 2005. Die hohen Preise dämpfen allerdings die Nachfrage nach Wohneigentum. Eine Verlangsamung der Preisspirale könnte daher für neuen Schwung am Häusermarkt sorgen, der sich seit Anfang des Jahres verhalten entwickelt.
Der Zins für eine dreissigjährige Festhypothek ist in den vergangenen Monaten ebenfalls leicht gesunken. Er lag gemäss dem staatlichen Hypothekenfinanzierer Freddie Mac bei 4,1% (per 21. August). Anfang Januar betrug er noch 4,53%.
Der Immobilienmarkt erwies sich in den vergangenen zwei Jahren als Wachstumsmotor der US-Wirtschaft; dass er zu alter Stärke zurückfindet, ist daher zentral für die weitere Konjunkturerholung.
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