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17:54 Uhr - 30.11.2018

Illy geht doch nicht zur UBS

Die Basis für eine Zusammenarbeit der UBS und des Investmentbankers ist weg.

Der wohl bekannteste Schweizer Investmentbanker, Marco Illy, steht erneut im medialen Fokus. Grund ist, dass er nun doch nicht wie angekündigt zur UBS (UBSG 13.495 -1.1%) wechselt. «UBS und Marco Illy haben sich in gegenseitigem Einvernehmen darauf verständigt, dass er die Stelle als Head Investment Bank Schweiz nicht antritt», teilt UBS mit. Diesen Frühling war bekannt geworden, dass Illy nach dreissig Jahren bei Credit Suisse (CSGN 11.78 -1.22%) auf Dezember zur UBS wechseln sollte. Dazu kommt es nicht mehr, wie der Finanzblog «Finews» diese Woche aufdeckte.

Integrierte Investmentbank

Illy hatte während seiner Karenzfrist unvorsichtigerweise einen Anruf eines Kunden entgegengenommen und diesen an UBS verwiesen, worauf ihn Credit Suisse fristlos entliess. «Alle Diskrepanzen mit der Credit Suisse sind ausgeräumt und erledigt», sagt Marco Illy dazu. Zudem kam es bei UBS zu einen Managementwechsel mit strategischen Implikationen. Beides zusammen hat dazu geführt, dass die Basis für eine Zusammenarbeit zwischen Illy und der UBS nun nicht mehr gegeben ist. Der Wechsel von Illy zu UBS hatte unter der Schirmherrschaft von Andrea Orcel gestanden, der bis vor Kurzem Chef der UBS-Investmentbank war. Im September hat er sie verlassen, um bei der spanischen Grossbank CEO zu werden.

Der Plan von Illy und Orcel sah angeblich vor, in der Schweiz die Investmentbank der UBS unter der Leitung von Illy zusammenzuführen, das Beratungsgeschäft mit dem Handel zu kombinieren. Illy ist ein Verfechter dieses integrierten Modells, das er so auch bei der Credit Suisse gepflegt hatte, bis CEO Tidjane Thiam 2017 die beiden Bereiche auseinanderdividiert und Illy auf einen Repräsentativposten wegbefördert hat.

«Dinosauriermodell»

Eine integrierte Investmentbank bringe Vorteile im Kundenkontakt, argumentieren die Befürworter. Ausserdem befeuere die Öffnung von Kanälen zur Fremdfinanzierung der Kunden das Beratungsgeschäft. Gegner des Modells bezeichnen eine integrierte Investmentbank hingegen als «Dinosauriermodell», das den heutigen Anforderungen an Transparent und Compliance nicht mehr gerecht werde.

Ohne die beiden Urgesteine Orcel und Illy wird es bei der UBS jedenfalls nichts mit der integrierten Investmentbank. In ihrem Investment Banking wird der Bereich Corporate Client Solutions (CCS), welcher das Beratungsgeschäft im Bereich Übernahmen und Fusionen sowie Aktienemissionen und Fremdkapital umfasst, ebenso eigenständig bleiben wie Investor Client Services (ICS). Das Segment unterstützt institutionelle Kunden beim Handel von Aktien, Anleihen, Devisen und Edelmetallen.

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