Die jahrelang favorisierten Aktien von kleineren Unternehmen legen seit Anfang Jahr bloss knapp 3% zu, während die Standardwerte des SMI 20% gewinnen.
Der Schweizer Aktienmarkt hat gemessen am Swiss Market Index (SMI (SMI 9830.31 0.31%)) bisher trotz der jüngsten Schwäche eine tolle Jahresperformance hingelegt. Ein Plus von rund 16% wird derzeit auf die Waage gebracht. Werden die Dividenden dazugerechnet, beträgt der Wertzuwachs gar rund 20%. Damit übertrifft der SMI auch deutlich sein altes Höchst von Anfang 2018.
Ein ganz anderer Verlauf zeigt sich in den kleinkapitalisierten Aktien, den Small Caps. Seit Anfang Jahr haben deren Kurse gemessen am SPI (SXGE 11974.24 0.25%) Small Cap inklusive Dividenden bloss gut 3% avanciert, nachdem sie 2018 deutlich korrigiert hatten.
Für Beat Käser, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter Rieter (RIEN 141.8 1.36%) Fischer, spiegelt sich in dieser ungleichen Entwicklung die Konjunkturabkühlung, die im Verlauf von 2018 eingesetzt hatte. «Der Abschwung hat in den letzten Monaten an Breite gewonnen und betrifft nicht mehr nur die Halbleiter- und Automobilindustrie», erklärt er. «Die kleineren Unternehmen an der Börse entstammen einerseits Branchen, die dem Konjunkturzyklus direkt ausgesetzt sind oder dann einem unternehmensspezifischen Trend folgen; das erklärt grösstenteils die schwächere Kursentwicklung.»
Die gewichtigsten Titel im SPI Small Cap sind Walliser Kantonalbank (WKB 114.5 -0.43%), Ypsomed (YPSN 137.6 -0.29%), EFG (EFGN 5.67 -0.53%), Bell, Medacta (MOVE 82.1 0.12%) und Banque Cantonale de Genève. Aber auch KTM, Arbonia (ARBN 11.78 0%), Rieter und Autoneum (AUTN 96 0.84%) gehören dazu. Die meisten dieser Werte haben im laufenden Jahr keine Stricke zerrissen.
Die drei gewichtigsten (und damit trendbestimmenden) Aktien des SMI – Novartis (NOVN 85.19 0.57%), Nestlé (NESN 107.34 0.22%) oder Roche (ROG 286.45 0.65%) – dagegen sind kaum vom Wirtschaftsverlauf abhängig. Deren Produkte – Medikamente oder Nahrungsmittel – werden stetig nachgefragt und entsprechend sind ihre Aktien in Zeiten ungewisser Wirtschaftsperspektiven bei den Investoren beliebter. Dazu kommt, dass diese Titel als Alternative zu den unattraktiv gewordenen Obligationenmärkten gekauft werden, was zusätzliche Nachfrage auslöst.
Auf längere Sicht relativiert sich die Small-Cap-Schwäche allerdings. Seit Anfang 2014 haben die Kleinkapitalisierten gegenüber dem SMI die Nase vorn. Noch besser lief der SPI Middle Companies. Er profitierte dieses Jahr von der guten Kursentwicklung von Schindler (SCHP 216.4 -0.6%), Lindt & Sprüngli (LISN 81600 0.25%), Kühne + Nagel (KNIN 146.1 0.59%), Sonova (SOON 230.7 0.3%), Ems Chemie und Straumann (STMN 824.8 0.66%).
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