Die Schweizer Vermögensverwalter sind führend im Wealth Management in Asien. Akquisitionsfreudige Singapurer Banken wachsen aber besonders schnell.
Die UBS (UBSG 15.36 -1.16%) bleibt mit Abstand die grösste Vermögensverwalterin in Asien-Pazifik. Die ihr anvertrauten Assets stiegen 2016 um 4,5% auf 286,4 Mrd. $. Insgesamt wuchsen die in der Region verwalteten Vermögen weiter. Die Lage ist aber unübersichtlich mit expandierenden Instituten und solchen, die den Ausstieg suchen.
Auf Aufholjagd sind Singapurs akquisitionsfreudige einheimische Banken, DBS und Bank of Singapore. DBS erwarb die Aktivitäten der australischen ANZ in fünf asiatischen Märkten. Bank of Singapur schnappte sich Barclays (BARC 211.15 -1.26%) Asien. In den letzten fünf Jahren erreichten die beiden Institute ein hohes durchschnittliches Vermögenswachstum von 16,4 bzw. 15%, sodass sie heute auf Rang 6 und 7 der grössten Vermögensverwalter Asiens liegen.
Die Schweizer Institute konnten ihre Spitzenstellung in der Region behaupten, wie eine Zusammenstellung von «Asian Private Banker» ergibt. Credit Suisse (CSGN 14.34 -1.31%) liegt mit 163,8 Mrd. $ auf Rang drei, Julius Bär (BAER 49.23 -0.95%) mit 82,4 Mrd. $ auf Rang fünf.
Bescheidenere Wachstumsraten als früher, weniger transaktionsabhängige Erträge und regulatorischer Druck erfordern von den Banken differenzierte Antworten. Die Region Asien-Pazifik besteht aus einer Vielzahl unterschiedlicher Märkte. Während UBS im letzten Jahr den Fokus auf die Rendite legte, 7% Personal abbaute und noch 1016 Personen beschäftigt, setzten CS und Bär unverändert auf Wachstum. Credit Suisse erhöhte die Mitarbeiterzahl 10% auf 640 Personen. Julius Bär legte 41% auf 380 zu. Die Nummer 2 der Liste, die US-Bank Citi, ist weniger für klassisches Wealth Management als für ihre digitalen Angebote bekannt.
UBS hat sich aus dem Inlandgeschäft in Australien zurückgezogen, bei Julius Bär ist (2015) ein grosses Indien-Geschäft dazugekommen. Eine Steueramnestie in Indonesien hatte ebenfalls Auswirkungen auf die regionale Aufstellung der Banken.
Weil die BSI wegen Geldwäscherei schliessen musste, beschleunigte die EFG (EFGN 5.96 -0.83%) die Einbuchung der verbliebenen BSI-Kundengelder und kam so von 20 auf 22 Mrd. $ (Rang 18). Safra Sarasin verzeichnete in den letzten fünf Jahren ein Wachstum von 4,4% und steht nun bei 15 Mrd. $ (Rang 19). Die Übernahme von Coutts katapultierte Union Bancaire Privée auf 11,8 Mrd. $ (Rang 20). Die liechtensteinische LGT wird dank der gegen 20 Mrd. $ Vermögen aus der Akquisition des asiatischen Private Bankings der ABN Amro mit der Deutschen Bank gleichziehen. Diese verwaltet 47 Mrd. $ und rutschte 2016 von Rang 9 auf Rang 12 ab, weil sie sinkende Vermögen verzeichnete.
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