Für den Zementhersteller ist der Neuzugang von Jan Jenisch nach Meinung der Experten klar positiv. Sika verliere hingegen einen Erfolgsfaktor.
Sika-Chef Jan Jenisch soll per 16. Oktober CEO von LafargeHolcim (LHN 57.7 6.07%) werden. Die Analysten werten das als gute Nachricht für den Zementkonzern. So meint Bernd Pomrehn von der Bank Vontobel (VONN 59.9 0.17%), es seien «sehr gute Neuigkeiten, dass das Unternehmen so rasch einen Nachfolger für Eric Olsen bestimmen konnte». Jenisch könne LafargeHolcim zu einem noch profitableren Unternehmen machen, angesichts seiner guten Erfolgsbilanz beim Baustoffkonzern Sika (SIK 6195 -2.06%).
ZKB-Analyst Martin Hüsler wertet es als positiv, dass die Phase der Unsicherheit über die Nachfolge von Eric Olsen kurz gehalten werden konnte. Jenisch sei ein «überzeugender und in Analystenkreisen sehr geschätzter CEO eines der weltweit erfolgreichsten kotierten Baukonzerne» und sei mit den Märkten und den Produkten von LafargeHolcim bestens vertraut. Der Wechsel komme überraschend, sei aber für LafargeHolcim klar positiv zu werten.
Phase der Umstellung bei LafargeHolcim
Auch Josep Pujal von Kepler Cheuvreux honoriert das bisherige Wirken von Jenisch. Sein Ruf und seine Leistungsbilanz seien sehr gut, schreibt er in einem Kommentar. Der Wechsel auf dem Chefsessel schaffe neue Möglichkeiten. Allerdings dürfte ein Teil der Aufmerksamkeit der Unternehmensspitze des Zementkonzerns so lange intern absorbiert werden, bis das neue Führungssystem reibungslos laufe.
Für Sika wird der Verlust von Jenisch entsprechend bedauert. Markus Mayer, Analyst von Baader Helvea, schreibt, der bisherige Chef habe eine zentrale Rolle für den Erfolg von Sika gespielt. Unter dem künftigen CEO Paul Schuler (SCUN 30.105 0.02%) dürfte sich am Kurs nichts ändern, auch nicht mit Blick auf die Auseinandersetzung mit der Erbenfamilie Burkard oder der französischen Saint-Gobain (SGO 50.18 -0.5%).
Die «offensichtliche Wahl»
Auch die ZKB meint, Paul Schuler, bisher Leiter der Region Europa, Naher Osten und Afrika, sei ein geeigneter Nachfolger für Jenisch. Seine langjährige Erfahrung als Sika-Manager bürge für eine Fortsetzung der Erfolgsstory. Für Vontobel ist der Abgang von Jenisch «ein Verlust». Nachfolger Schuler war die «offensichtliche Wahl». Da er eng mit Jenisch zusammengearbeitet habe, dürfte die Strategie beibehalten werden, so die Bank.
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