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16:00 Uhr - 03.03.2015

Swissquote kann Tiefschlag wegstecken

Der Anbieter von effizientem Wertschriften- und Währungshandel wird 2015 wegen Rückstellungen zurückgeworfen. Dank reichlicher Kapitalausstattung dürfte die Dividendenfähigkeit erhalten bleiben.

Das Bankhaus Swissquote (SQN 28.85 4.72%) werde 2015 die Einnahmen rund 15% steigern, sagte Unternehmensleiter Marc Bürki am Dienstag an der Jahreskonferenz. Für 2014 verbuchte der Wertschriften- und Währungshändler einen 16,5% höheren Umsatz von 145,5 Mio. Fr. Der Überschuss verdoppelte sich auf 23,5 Mio. Fr. bzw. 1.56 Fr. je Aktie. Den Aktionären wird eine Dividende von unverändert 0.60 Fr. vorgeschlagen.

«Im laufenden Jahr werden wir dank steigender Einnahmen erneut einen Überschuss erreichen, obschon wir bis zu 25 Mio. Fr. für Devisenverluste von Kunden zurückstellen», prognostizierte Bürki. Im Januar erlitten rund 400 Devisenkunden, denen Swissquote die Kredithebelung von Währungstransaktionen erlaubt, wegen der plötzlichen Erstarkung des Frankens einen Handelsverlust von zusammen 25 Mio. Fr.

Devisenverluste über die Zeit abtragen

Swissquote versucht, mit den betroffenen Kunden Abzahlungsvereinbarungen zu treffen. «Wir sind zuversichtlich, über einen längeren Zeitraum verteilt einen erheblichen Teil des Ausstands bezahlt zu erhalten», erklärte Bürki. Die Kunden mussten die Verluste realisieren, weil die Stop-Loss-Kurssicherungen am 15. Januar vollständig durchbrochen wurden. Die Preisgabe des Euromindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank hatte an jenem Tag am Währungsmarkt eine geordnete Preisbildung verunmöglicht.

Die Rückstellung im Umfang eines ganzen Jahresgewinns verunsichert die Aktionäre, zu denen auch die Kooperationspartner PostFinance und Basellandschaftliche Kantonalbank mit je rund 5% Kapitalanteil gehören. Die Gewinnschätzung für 2015 ist mit grosser Ungewissheit behaftet. «Finanz und Wirtschaft» kalkuliert mit 6 Mio. Fr. bzw. 0.40 Fr. je Aktie. Das daraus berechnete Kurs-Gewinn-Verhältnis von 72 hat wenig Aussagekraft.

Im Kerngeschäft weiterhin vorteilhaft unterwegs

Im operativen Geschäft ist Swissquote gemäss Bürki vorteilhaft unterwegs. Der Währungshandel, der rund 40% zu den Gesamteinnahmen beiträgt, belebe sich deutlich. Im Wertschriftenhandel werde dank der Kooperation mit PostFinance eine markante Zunahme von Einnahmen und verwahrter Vermögenssumme resultieren. Die Chancen stünden gut, dass sich die Betriebsgewinnmarge von zuletzt rund 20% wieder in Richtung 35% entwickle.

Swissquote ist mit einer Kernkapitalquote von 23% überdurchschnittlich kapitalisiert. Dies lässt die Hoffnung zu, dass die Dividende auch für 2015 beibehalten wird.

Die komplette Historie zu Swissquote finden Sie hier.»

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