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16:40 Uhr - 27.06.2016

Institutionelle Anleger sollten mehr Risiko eingehen

Um im Tiefzinsumfeld die Ertragsziele zu erreichen, müssten Institutionelle höhere Risiken eingehen. Doch ihr Risikomanagement hat sich seit der Finanzkrise kaum verändert, besagt die RiskMonitor-Umfrage von Allianz GI.

Es bestehe Handlungsbedarf, lautet das Fazit von Allianz (ALV 120.249 -5.17%) Global Investors (Allianz GI) in der jüngsten RiskMonitor-Umfrage. Für Schweizer institutionelle Investoren stellen Wechselkursschwankungen, erhöhte Volatilität der Aktienmärkte und abrupte Markteinbrüche die grössten Risiken für ihr Portfolio dar.

Allianz GI liess 755 institutionelle Investoren in 23 Ländern befragen. Es zeigt sich, dass sich die Risikomanagementansätze von Pensionskassen, Versicherungen und Banken trotz der Finanzkrise 2008 kaum verändert haben. Die drei am häufigsten eingesetzten Risikomanagementstrategien vor der Finanzkrise waren Diversifikation über Assetklassen (57%), geografische Diversifikation (53%) und Durationsmanagement (44%), bei Letzterem geht es um das Zinsänderungsrisiko in Anleihen.

Obwohl 38% der Befragten einräumen, dass diese Ansätze ihnen nicht im gewünschten Masse Schutz vor massiven Wertverlusten geboten haben, ist ihre Verbreitung seit der Finanzkrise sogar noch gestiegen, stellt Allianz GI fest. Heute setzten 58% auf Assetklassen-Diversifikation, 56% auf geografische Streuung und 54% auf Durationsmanagement.

Innovative Strategien gesucht

Zwei Drittel der befragten Institutionen sind auf der Suche nach neuen und innovativen Strategien, die ihnen helfen, eine bessere Risiko-Rendite-Balance sowie grösseren Schutz gegen abrupte Abwärtsbewegungen zu erlangen. Sie wollen traditionelle Risikomanagementansätze ersetzen. «Wir sehen eine klare Steigerung der Nachfrage nach professionellem Risikomanagement», erklärt Marcel Salzmann, Country Head Schweiz von Allianz Global Investors. Um die künftigen Ertragsziele zu erreichen, müsse in Anlageklassen mit höheren Risiken investiert werden.

Dadurch werde es immer wichtiger, die Portfoliorisiken zuverlässig zu messen, schnell zu analysieren und richtig zu steuern. «Oder anders ausgedrückt: Wer schneller fährt, muss die Geschwindigkeit im Griff haben – besonders bei kurvenreicher Strecke», sagt Salzmann. Spezialisierte Asset-Manager seien hier gefordert. Innovative und professionelle Lösungen seien gefragt, die es den Kunden ermöglichten, «dem Niedrigzinsumfeld, den zunehmenden Volatilitätsrisiken und den Risiken von abrupten Markteinbrüchen zu trotzen».

Aktien, Hochzinsanleihen, Immobilien

zoomFür institutionelle Investoren in der Schweiz stellen das Niedrigzinsumfeld und die Marktvolatilität mit je 44% der Nennungen die grösste Herausforderung in diesem Jahr dar, geht aus der Allianz-Umfrage hervor. Fast die Hälfte (48%) der Befragten plane, 2016 die Aktienpositionen auszubauen. Auf der Jagd nach Rendite folgen hochverzinsliche Unternehmensanleihen mit 40% und mit einigem Abstand Immobilien mit 24%.

Umgekehrt gaben 40% der Befragten an, ihre Anlagen in Schwellenländeraktien zu reduzieren. Die Befragten in der Schweiz nehmen in ähnlicher Weise wie Investoren weltweit Marktvolatilität oder Event-Risiken als mögliche Bedrohung für ihr Portfolio wahr. Jedoch sagen 52% der Befragten und damit fast doppelt so viele wie im globalen Durchschnitt, dass Wechselkursschwankungen ein grosses Risiko für ihr Portfolio darstellen.

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