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17:30 Uhr - 23.06.2015

Fluglärmkosten tangieren die Dividende nicht

Das Schallschutzprogramm wird die laufende Rechnung des Flughafens Zürich massiv belasten. Der VR rechnet mit 100 Mio. Fr. zusätzlichen Kosten.

100 Mio. Fr. sind viel Geld. Auch für den Flughafen Zürich (FHZN 749 1.01%) mit einem Vorjahresumsatz von 964 und einem Gewinn von 206 Mio. Fr. Da überrascht es nicht, dass die Titel am Dienstagmorgen bis zu 2% verloren, nachdem der Flughafenbetreiber am Vorabend eine Rückstellung über 100 Mio. Fr. bekannt gab. Dies, weil das Schallschutzprogramm teurer werde als erwartet.

Der Kursrückgang war aber ungerechtfertigt: «Aus der Sicht des Aktionärs sind die Geldflüsse im Zusammenhang mit Fluglärm nicht relevant», sagt Finanzchef Daniel Schmucki im Gespräch mit «Finanz und Wirtschaft». Laut Schmucki ­basiert die Dividendenpolitik auf dem ­Gewinn ohne Lärmeinfluss. «Die Rückstellung für das erweiterte Schallschutzprogramm hat keinen Einfluss auf das ­Dividendensubstrat», so der CFO weiter. Im Gegensatz zu den Lärmkosten, die über einen separaten Fonds gedeckt werden, sehen die Aussichten bezüglich Dividendenpolitik also deutlich rosiger aus.

Aktuell will der Flughafenbetreiber 35 bis 45% des Gewinns exklusive Lärmeinflusses als Dividende ausschütten. «Wir bewegen uns seit einigen Jahren in diesem Korridor. Gleichzeitig ist es unser Ziel, das Ergebnis ohne Lärmkomponente kontinuierlich zu steigern», sagt Schmucki.

Die Ausschüttungsquote ist nicht in Stein gemeisselt und mehrere Analysten rechnen damit, dass sie in den nächsten Jahren steigt. Die Chancen dafür stehen gut. Der Flughafen Zürich hat einen starken Cashflow und ist trotz Investitionen von rund 1 Mio. Fr. pro Tag äusserst solid finanziert. Im April stufte die Ratingagentur Standard & Poor’s den Flughafen Zürich trotz des Grossprojekts «The Circle» auf A+ von A herauf.

Für das abgeschlossene Geschäftsjahr betrug die Ausschüttungsquote 40%. «Bevor wir über eine Veränderung dieser Quote sprechen, werden wir den aktuellen definierten Rahmen ausschöpfen», erklärt Finanzchef Schmucki. Es besteht für den Flughafen Zürich also zunächst noch Spielraum, um die Dividende innerhalb der Quote zu erhöhen – und danach die Quote selbst.

Die komplette Historie zum Flughafen Zürich finden Sie hier. »

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