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12:53 Uhr - 21.09.2018

US-Börsen weiterhin auf Rekordjagd

Die wichtigen Aktienindizes an Wallstreet notieren allesamt auf oder nahe dem Allzeithöchst. Längerfristig sprechen die Rahmenbedingungen aber für Gegenwind.

Nichts scheint zurzeit den laufenden Bullenzyklus aufhalten zu können – weder die Befürchtungen um eine Eskalation des sino-amerikanischen Handelskriegs noch die steigenden Zinsen oder die Risiken einer sich ausweitenden Emerging-Markets-Krise.

Am Donnerstag schloss der Dow Jones Industrial auf 26’656,98 und damit erstmals über dem bisherigen Allzeithöchst vom Januar. Damit folgt er dem marktbreiteren S&P 500, der ebenfalls auf Rekordterrain notiert.

Von den drei bedeutenden Wallstreet-Aktienindizes bewegt sich einzig der technologielastige Nasdaq Composite nicht auf einem Allzeithöchst – er ist allerdings nur 1% davon entfernt.

Strafzölle weniger hoch als befürchtet

Was sind die Treiber hinter der jüngsten Rekordjagd? Analysten verweisen unter anderem darauf, dass die jüngst angedrohten oder eingeführten Strafzölle weniger hoch als befürchtet ausgefallen sind. Zudem deuten die gestern publizierten ökonomischen Daten an, dass sich die amerikanische Binnenwirtschaft auf gutem Weg befindet und die Stimmung der US-Konsumenten steigt.

Mit den jüngsten Kursavancen hat das Bewertungsniveau am US-Aktienmarkt wieder leicht zugenommen. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis des S&P 500 und des Dow Jones Industrial – basierend auf dem erwarteten Überschuss der nächsten vier Quartale – notiert allerdings noch nicht auf den Spitzenniveaus des letzten Dezember. Einzig der Nasdaq Composite erscheint mit einem vorwärtsgerichteten KGV von rund 22,6 üppig bewertet (vgl. Grafik).

Bereits im Handel am Freitag könnte es nun aber zu verstärkten Turbulenzen kommen. Zahlreiche Terminkontrakte wie Futures und Optionen auf Indizes und individuelle Aktien verfallen, was sich normalerweise in einer höheren Handelsaktivität manifestiert.

Kein Rückenwind durch Fed

Auch längerfristig sprechen die Rahmenbedingungen eher für Gegenwind – auch wegen der amerikanischen Notenbank Fed: Ihre lockere Geldpolitik und die niedrigen Leitzinsen hatten im Nachgang der Finanzkrise den Aufwärtstrend massgeblich begünstigt. Doch seit Ende 2015 erhöht sie die Zinsen in regelmässigen Schritten, während sie gleichzeitig damit begonnen hat, die aufgeblähte Bilanz zu verkleinern.

Das sind keine guten Vorzeichen für Wallstreet: Der Blick zurück belegt, dass Zyklen mit steigenden Zinsen meist mit sinkenden Bewertungen am US-Aktienmarkt einhergingen. Im Durchschnitt verringerte sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis – verglichen mit dem Beginn des Zinserhöhungszyklus – temporär fast um 4.

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