Basilea, Meyer Burger und Komax gehörten im vergangenen Monat erneut zu den am meisten geshorteten Aktien an der Schweizer Börse.
Bei den am häufigsten geshorteten Aktien an der Schweizer Börse bleibt vieles beim Alten: Das Trio Basilea (BSLN 52.45 -1.69%), Meyer Burger (MBTN 0.4274 -3.52%) und Komax (KOMN 217.6 0%) ist bei Leerverkäufern am beliebtesten. Bei den meisten Aktien in den Top Ten haben sie ihre Positionen aber reduziert. Das zeigt die Auswertung des Finanzdienstes IHS Markit der vergangenen 28 Tage. Wer die Valoren leerverkaufte, um sie später günstiger zurückzukaufen, wurde jedoch enttäuscht. Sie bewegten sich seit- oder aufwärts.
Die Aktien des Pharma- und Biotech-Unternehmens Basilea sind zuletzt gar stetig gestiegen – allein seit Anfang November um ein Drittel. Bei 15,6% der Aktien sind Anleger eine Short-Position eingegangen, ein Rückgang von 8,5% gegenüber Ende Oktober. Basilea weist darauf hin, dass ausgeliehene Aktien auch für Absicherungsgeschäfte verwendet werden, nicht nur für Wetten auf sinkende Kurse. Bei Letzteren verkaufen die Anleger geliehene Titel in der Erwartung, sie später günstiger zurückkaufen zu können.
Meyer Burger tauchen seit Monaten in den Top Ten der am meisten leerverkauften Aktien auf. Wegen des tiefen Aktienkurses hat sich die Zahl der leerverkauften Werte nur leicht erhöht. Nach einer Gewinnwarnung im Juli hat der kriselnde Solarzulieferer anlässlich der Halbjahreszahlen eine knappe Liquiditätsposition und eine vage Zusammenarbeit mit dem Solarzellenhersteller REC bekannt gegeben, was weiter für Unsicherheit sorgte. Immerhin sind die Streitigkeiten zwischen dem Verwaltungsrat und Grossaktionär Sentis nach der ausserordentlichen Generalversammlung vorläufig geklärt.
Unter Leerverkäufern beliebter sind die Titel von Schmolz + Bickenbach (STLN 0.2175 -1.36%). Der Hersteller von Spezialstahl steht mit dem Rücken zur Wand: Die finanzielle Situation ist desaströs, ebenso die Ertragslage. Die Gesellschaft braucht dringend frische Mittel. Am Montag können die Aktionäre über eine Kapitalerhöhung abstimmen. Ob die Sanierung gelingt, ist ungewiss, das spiegelt sich in den Short-Positionen.
Leicht gestiegen ist auch der Anteil leerverkaufter Aktien des Bauzulieferers Sika (SIKA 174.05 -1%). Er weist darauf hin, dass die Short-Positionen zu einem Grossteil auf Arbitragegeschäfte mit der ausstehenden Wandelanleihe zusammenhängen. In diesem Fall haben Anleger die Wandelanleihe gekauft und gleichzeitig die Aktien leer- verkauft. Bei Wandlung erhält der Anleger Sika-Aktien und deckt damit seine Short-Position. Diese Investoren wetten nicht auf einen fallenden Kurs, sondern sichern sich so ihre Rendite.
Hat Ihnen der Artikel gefallen? Lösen Sie für 4 Wochen ein FuW-Testabo und lesen Sie auf www.fuw.ch Artikel, die nur unseren Abonnenten zugänglich sind.