Die Leihkosten für Immobilienkredite stabilisieren sich im Mai auf einem historisch günstigen Niveau.
Die Finanzierung von Wohneigentum in der Schweiz ist im Mai wieder leicht günstiger geworden. Allerdings hat der zur Jahreswende eingesetzte Rutsch bei den Richtsätzen für langfristige Immobilienkredite vorerst einen Boden gefunden: Die Zinsen liegen wieder ungefähr auf dem Niveau vom März. Die kurzfristigen Leihkosten sind dagegen im Mai praktisch unverändert geblieben.
Damit zeigt sich bei den Bauzinsen eine ähnliche Stabilisierung wie bei den Bundesobligationen der Eidgenossenschaft. Bei zehnjährigen Schweizer Staatsanleihen ist die Verzinsung zwar weiterhin negativ. Sie liegt aber – trotz der Unruhe auf den Finanzmärkten in Folge des eskalierenden Handelskonflikts – mit rund –0,38% noch über dem Jahrestiefst von Ende März, wie Daten des Finanzdienstleisters Bloomberg zeigen.
Für eine zehnjährige Hypothek sanken bei den betrachteten Instituten im Durchschnitt die Kosten von 1,162% Mitte April auf 1,139% im Mai. Dies ist nur knapp mehr als die 1,135% im März – ein historisches Tief mindestens seit 2015.
Nur drei Anbieter hielten ihre Bauzinsen im zehnjährigen Segment im Vergleich zum April konstant, und allein die Zurich Insurance (ZURN 318.1 0.66%) erhöhte den Satz leicht. Beim Rest ging es runter mit den Zinsen, am meisten bei Raiffeisen, die allerdings mit Credit Suisse (CSGN 11.87 -1.21%) und Hypo Lenzburg weiterhin zu den teuersten Anbietern gehört. Das günstigste Angebot bei langfristigen Immobilienkrediten gibt es bei Swiss Life (SLHN 450.9 0.74%).
Auch bei mittleren Laufzeiten von fünf Jahren haben zwei Anbieter die Richtsätze erhöht: Zurich Insurance und Axa Winterthur. Ansonsten senkte auch hier die Mehrheit die Hypozinsen, sodass es im Schnitt leicht von 0,948% auf 0,941% herunterging. Die günstigsten Leihkosten bieten BVK, Homegate und Swissquote (SQN 37.36 -0.32%).
Hintergrund der niedrigen Bauzinsen ist, dass die Erwartungen an steigende Leitzinsen weiter in die Ferne rücken, wie Terminkontrakte zeigen. Nach Berechnungen von Frederik Ducrozet, EZB-Beobachter bei Pictet Wealth Management in Genf, rechnen Anleger derzeit mit einer ersten Zinsenerhöhung der Europäischen Zentralbank im vierten Quartal 2021.
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