Die Zinsen für zehnjährige Immobilienkredite haben sich seit Jahresbeginn verteuert. Wohneigentümer müssen sich auch in den kommenden Monaten auf steigende Hypothekarsätze einstellen.
Die Finanzierungkonditionen für Wohneigentum in der Schweiz haben sich seit Jahresbeginn verteuert. Besonders für lange Laufzeiten müssen Hausbesitzer aktuell deutlich höhere Hypothekarzinsen zahlen als im Januar. So haben sämtliche in der Tabelle aufgeführten Anbieter die Richtsätze für zehnjährige Immobilienkredite erhöht. Im Schnitt kostet der Langläufer knapp 12 Basispunkte (100 Bp = 1 Prozentpunkt) mehr als vor vier Monaten. Die grösste Anpassung hat die Personalvorsorge des Kantons Zürich (BVK) vorgenommen und die Zinsen um 23 Bp auf 1,5% erhöht.
Die BVK offeriert dennoch günstige Konditionen. Lediglich Swiss Life (SLHN 357.2 -0.89%) (1,48%) und Zurich Insurance (ZURN 313.9 -0.51%) (1,44%) verlangen noch weniger für eine zehnjährige Hypothek. Diese drei Immobilienfinanzierer sind zugleich die Einzigen, die das Darlehen für 1,5% und weniger anbieten. Im Januar waren es noch sieben. Am teuersten ist der Langläufer der Zürcher Kantonalbank mit 1,82%.
Weniger ausgeprägt ist die Aufwärtstendenz bei den übrigen Laufzeiten. Durchschnittlich sind die Richtsätze seit Jahresbeginn jeweils lediglich um 1 oder 2 Bp gestiegen. Einzelne Anbieter haben die Zinsen aber kräftig erhöht. Dazu zählt erneut die BVK, die den Satz für fünfjährige Hypotheken um 13 Bp angehoben hat. Bei den zweijährigen Laufzeiten haben Credit Suisse (CSGN 16.715 -1.56%) (+12 Bp) und Raiffeisen (+11 Bp) die grössten Anpassungen vorgenommen.
Wohneigentümer müssen sich auch in den kommenden Monaten auf steigende Hypothekarzinsen einstellen. «Auch wenn die Zinssätze von Fix-Hypotheken im historischen Kontext tief bleiben, bewegen sie sich zunehmend von ihren Tiefstständen weg», halten die Analysten der Credit Suisse in einem Kommentar fest. Sie erwarten, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB (SNBN 6000 -3.85%)) im März 2019 die erste Zinserhöhung beschliessen wird. «Der Druck auf die SNB, die negativen Zinsen zu verringern, nimmt mit einem schwächeren Franken weiter zu», schreiben die Strategen der UBS (UBSG 16.05 -1.59%). So notierte der Franken im April erstmals seit Aufhebung der Kursuntergrenze wieder über 1.20 Fr./€. Die Grossbank erwartet die erste Zinserhöhung bereits Ende 2018.
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