Zurück zur Übersicht
07:52 Uhr - 07.04.2016

Leicht höhere CEO-Vergütungen

Topmanager-Saläre sind 2015 nur um durchschnittlich 1% gestiegen.

Die CEO der grössten Schweizer Unternehmen verdienten 2015 durchschnittlich 5,83 Mio. Fr. und damit 1% mehr als im Vorjahr. Dieser Wert liegt deutlich unter den Vergütungen der fünfzig grössten europäischen Gesellschaften, die ihren Geschäftsführern im vergangenen Jahr einen Durchschnittslohn von 7,3 Mio. Fr. ausbezahlten. Ähnlich wie 2014 liegen die CEO von UBS (UBSG 14.57 0.97%) (14 Mio. Fr.), Roche (ROG 241.9 2.59%) (11,4 Mio. Fr.) und Novartis (NOVN 71 2.31%) (11,3 Mio. Fr.) an der Spitze der Lohntabelle. Das zeigt eine Studie des Beratungsunternehmens Willis Towers Watson, die am Dienstag in Zürich vorgestellt wurde.

Erfolgsabhängige Saläre

Innerhalb der untersuchten Entschädigungen gibt es deutliche Unterschiede: Verdienten die Top-drei-CEO über 10 Mio. Fr., bewegten sich die tiefsten fünf Saläre im Bereich zwischen 1,5 (Swisscom (SCMN 520.5 0.97%)) bis 3 Mio. Fr. (Sika (SIK 3877 1.15%)). Trotz des leichten Anstiegs im vergangenen Jahr liegen die Vergütungen von Schweizer CEO im SLI (Swiss Leader Index) unter dem weltweiten Durchschnitt vergleichbarer Unternehmen:  Mehr zahlen nicht nur die Unternehmen des Euro Stoxx 50 (Euro Stoxx 50 2909.36 0.66%), sondern auch die Konzerne, die im Dow Jones (Dow Jones 17716.05 0.64%) Industrial geführt werden – nämlich 16,4 Mio. Fr.

zoomDie Studie teilt die untersuchten Löhne in Grundvergütung, sofort ausbezahlten und aufgeschobenen Bonus sowie langfristige variable Vergütung ein. Auch in der Ausgestaltung dieser Bestandteile zeigen sich beträchtliche Unterschiede: Während bei den tieferen Löhnen die Grundvergütung den grössten Teil ausmacht, bestehen die fünf höchsten Saläre überwiegend aus langfristigen Elementen – insbesondere bei Finanzdienstleistern wie der UBS: So wird Sergio Ermotti drei Viertel seiner Entschädigung für 2015 erst in drei bis fünf Jahren erhalten. Auch im Vergleich mit ihren europäischen Kollegen werden CEO von Schweizer Unternehmen verhältnismässig stark über langfristige variable Löhne entschädigt. Damit sollen die Anreize für nachhaltiges Management gesteigert werden – laut Olaf Lang, Leiter des Bereichs Talent & Rewards bei Willis Towers Watson, mit Erfolg: «Generell gelingt die Verknüpfung von Vergütung und Unternehmenserfolg in der Schweiz sehr gut und besser als im europäischen Umfeld.» Ausnahmen sind der Industriekonzern ABB (ABBN 18.34 -0.22%) oder der Reisedetailhändler Dufry (DUFN 114.8 -0.09%), die 2015 trotz sinkenden Betriebsgewinns (Ebit) höhere Saläre auszahlten.

Ruf nach mehr Transparenz

Auch nach dem Inkrafttreten der Verordnung gegen übermässige Vergütungen (VegüV) per 1. Januar 2014 kennt die Schweiz eine mildere Lohnoffenlegungspflicht als die meisten europäischen Länder. So müssen etwa nur die Gesamtvergütungssumme und der höchste Lohn der Geschäftsleitungsmitglieder ausgewiesen werden. Auf eine detailliertere Aufstellung wird verzichtet. Gemäss Lang kommt diesbezüglich vor allem Druck von institutionellen Aktionärsberatern: «Sogenannte Proxy Advisor haben in den letzten Jahren stark an Einfluss gewonnen. Sie fordern von den Unternehmen höhere Transparenz über die Vergütungspraxis und die Verknüpfung von Performance und Entlohnung».

Die Studie «CEO-Vergütung im SLI 2015» von Willis Towers Watson untersucht Lohnentwicklung der CEO von 21 der 30 Unternehmen des Swiss Leader Index (SLI), die ihren Geschäftsbericht bis zum 4. April 2016 publiziert hatten und deren CEO seit mindestens einem Geschäftsjahr im Amt ist.

Hat Ihnen der Artikel gefallen? Lösen Sie für 4 Wochen ein FuW-Testabo und lesen Sie auf www.fuw.ch Artikel, die nur unseren Abonnenten zugänglich sind.

Seite empfehlen



Kopieren Sie den Link [ctrl + c] und fügen Sie ihn in ein E-Mail ein [ctrl + v]. Aus Sicherheitsgründen ist kein Versand von E-Mails direkt vom VZ Finanzportal möglich.