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15:15 Uhr - 25.08.2017

Komax wird mit Aufträgen überhäuft

Die operative Marge verfehlt die Erwartungen. Das zweite Halbjahr sollte profitabler ausfallen.

Investoren reagierten enttäuscht auf das Halbjahresresultat von Komax (KOMN 271.25 -1.09%). Die Betriebsgewinnmarge und der Überschuss fielen klar niedriger aus als erwartet. Es spricht viel dafür, dass es sich um eine Delle handelt. Ungewissheit besteht jedoch darüber, ob Komax nicht auch noch den Rest eines Darlehens an die ehemalige Solartochter abschreiben muss.

Der weltweit grösste Anbieter von ­Maschinen und Anlagen für die Kabel­verarbeitung ist ausgelastet. In den ersten sechs Monaten stiegen die Bestellungen, ohne die im Frühjahr 2016 veräusserte Medtech-Sparte, nicht weniger als 29%, und das von einer soliden Basis aus.

Volle Lager

Der Umsatz wuchs mit 10% (organisch 8,7) weniger rasant. Komax hat viele Aufträge produziert, aber noch nicht ausgeliefert, vor allem nach Asien nicht. Vieles ist noch an Lager, die Vorräte sind im Wert von 70 auf fast 84 Mio. Fr. gestiegen.

Die operative Marge auf Stufe Ebit schrumpfte fast 2,5 Prozentpunkte auf 13%. Das ist die untere Grenze der Bandbreite von 13 bis 20%, die Komax bis 2021 anvisiert.

Aufstrebende Konkurrenz in Asien und ein höherer Anteil von Produkten mit niedrigerer Spanne sind zwei der Gründe. Zudem hat Komax begonnen, ein neues IT-System (Microsoft (MSFT 72.69 -0.04%) Dynamics) einzuführen, das die Betriebsprozesse vereinfachen soll.

Auch die Lancierung einer neuen Maschinenplattform knabberte an der Marge. Sie stiess umgehend auf grosse Nachfrage. Es wird aber dauern, bis das Modell prozess- und kostenmässig ähnlich optimiert sein wird wie das Vorgängerfabrikat, bis anhin das Hauptprodukt von Komax.

Schliesslich hat das Luzerner Unternehmen erheblich mehr, fast 30% respektive 3,8 Mio. Fr., in Forschung und Entwicklung investiert. Mit 8,6% des Umsatzes erreichte dieser Aufwand einen aussergewöhnlich hohen Wert.

Schatten der Vergangenheit

Komax konzentriert sich nunmehr auf Kabelverarbeitungsmaschinen. In den ausgewiesenen Zahlen des Vorjahressemesters sind noch die Beiträge der früheren Sparte Medtech enthalten (Umsatz 19 Mio. Fr., Ebit 0,4 Mio.).

Bereits 2014 hatte das Unternehmen die Solaraktivitäten an dessen Management verkauft. Dabei gewährte Komax ein Darlehen von 5 Mio. Fr.

Weil sich die Lage des Solarunternehmens nach zwei guten Jahren verdüstert hat, musste Komax eine Wertberichtigung von 1,9 Mio. Fr. verbuchen. Ob auch die restlichen 3,1 Mio. endgültig abzuschreiben sind, wird sich weisen.

Abgesehen davon ist für das zweite Semester mit einem Umsatzanstieg und einer höheren Profitabilität zu rechnen. Die Bank Vontobel (VONN 61.7 -0.32%) rechnet mit einer Ebit-Marge von 14,4%, Baader Helvea mit 15%.

Ein Versprechen

Beide Broker haben die Gewinnschätzung für 2017 und 2018 reduziert, sind aber zuversichtlicher als zuvor für 2019. In der Tat müssten sich die zahlreichen kleineren Akquisitionen der vergangenen Jahre, die fortlaufenden Marktanteilsgewinne, die grösseren Innovationsanstrengungen sowie das effizientere IT-System günstig auf die Profitabilität auswirken.

Zudem investiert Komax bis 2019 mehr als 70 Mio. Fr. in einen Neubau, in dem die drei Zentralschweizer Standorte vereint werden.

Obwohl die Komax-Aktien nach Ver­öffentlichung des Zwischenberichts nachgegeben haben, notieren sie immer noch 8% über dem Stand von Anfang Jahr. Für Investoren mit zwei, drei Jahren Geduld bleiben sie reizvoll.

Die komplette Historie zu Komax finden Sie hier. »

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