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10:32 Uhr - 14.07.2016

Weshalb die Schweizer Aktienmuffel sind

In der Schweiz investiert nur jeder Fünfte in Aktien. Eine Umfrage will die Gründe dafür wissen.

Der Schweizer oder die Schweizerin und die Aktie – das ist bis heute eine wenig erforschte Beziehung. Der Aktienbesitz der Schweizer Bevölkerung war letztmals 2011 Gegenstand einer Untersuchung.

Das deutsche Aktieninstitut, bezeichnenderweise eine ausländische Institution, hat vor fünf Jahren ermittelt, dass 20% der Schweizerinnen und Schweizer Aktien halten. Das deckt sich mit einer Studie der Universität Zürich, die ein Jahr zuvor auf Basis einer repräsentativen Umfrage auf 17% kam.

Das Meinungsforschungsinstitut GfK wollte im Auftrag der Social-Trading-Plattform Wikifolio.com ergründen, weshalb die Schweizer sich nicht für den Kauf von Aktien erwärmen können. Als Grundlage diente eine Online-Umfrage bei 750 Männern und Frauen aus der deutschsprachigen Schweiz im Alter von 15 bis 74 Jahren.

Die Grafik zeigt den ersten Grund, der Herrn und Frau Schweizer vom Aktienbesitz abhält – die fehlende Zeit, um sich mit Aktien zu beschäftigen.

Es gibt daneben noch ein zweites Motiv, warum Aktien als Geldanlage unattraktiv sind – das fehlende Anlegerwissen.

Das heisst: Bei passendem Anlegerwissen könnte der Anteil der Aktionäre in der Schweiz von 20 auf 43% erhöht werden.

Allerdings tritt bei dieser Frage bereits eine grosse Diskrepanz zwischen den Geschlechtern zutage. Männer zeigen sich in Anlagefragen deutlich risikofreudiger als Frauen, wie die nächste Grafik belegt:

Wenn man die Antworten nach dem Alter aufschlüsselt, ergibt sich ebenfalls ein klares Bild: Je jünger, desto eher ist die Bereitschaft vorhanden, mit dem eigenen Geld Aktien zu kaufen.

Ein diffuseres Bild zeigt sich jedoch bei der Frage nach der Überzeugung, dass Aktien als langfristige Geldanlage geeignet sind – vor allem, wenn die Antworten nach Alterskategorie aufgeschlüsselt werden, und das ausgerechnet bei den jüngsten Befragten, die den längsten Zeithorizont für ihre Anlagen haben.

Ein ähnliches Ergebnis zeigten auch schon Umfragen zur freien Vorsorge (Säule 3a), wie beispielsweise die Umfrage der Fachhochschule Nordwestschweiz vom vergangenen Oktober. Auch damals stellte sich heraus, dass gerade die junge Generation nicht aufs Aktiensparen setzt. Experten begründeten dieses Ergebnis damit, dass sich die unter Dreissigjährigen entweder noch nie mit Aktien auseinandergesetzt haben, noch nicht über genügend Einkommen verfügen oder mit dem Kauf eines Eigenheims liebäugeln.

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