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17:00 Uhr - 24.06.2015

Monsanto-CEO schliesst feindliche Übernahme Syngentas nicht aus

Hugh Grant wertet die Aussagen von Syngenta-Präsident Michel Demaré als «vielversprechend» und will an seinen Übernahmeabsichten festhalten. Das bekräftigt er anlässlich der Präsentation der Quartalszahlen.

Der grösste Saatguthersteller der Welt, Monsanto (MON 108.61 -3.7%), bekräftigte am Mittwoch anlässlich der Präsentation seiner Quartalszahlen das Interesse an einer Übernahme des Schweizer Agrochemiekonzerns. «Es ist enttäuschend, dass Syngenta (SYNN 399 -0.8%) nicht in die Diskussion um die Vorteile einer Verbindung einsteigt», sagte Monsanto-CEO Hugh Grant, doch werde man nicht locker lassen. Grants Ziel seien direkte Gespräche mit Syngenta, «nicht über Youtube und durchgesickerte Dokumente».

«Auf beiden Seiten des Atlantiks steigt die Frustration», so der Monsanto-CEO. Auf die Frage eines Analysten schloss Grant ein feindliches Übernahmeangebot nicht aus, betonte aber, dass dies «noch weit entfernt» sei. Die jüngsten öffentlichen Äusserungen von Syngentas Verwaltungsratspräsident Michel Demaré wertete Grant jedoch als «vielversprechend». Demaré rief Monsanto am Dienstag auch im Interview mit «Finanz und Wirtschaft» indirekt zu einem verbesserten Angebot auf. Grant hielt am Mittwoch jedoch an seinem Vorschlag von 449 Fr. pro Syngenta-Aktie plus einer Break-up Fee in der Höhe von 2 Mrd. $ fest.

«Fenster nur für Monate offen»

Der Vorschlag stelle einen signifikanten Aufschlag für die Syngenta-Aktionäre dar, so Grant. Demaré würde zudem die Risiken eines Zusammenschlusses der beiden Unternehmen überschätzen. Grant rief die Syngenta-Aktionäre dazu auf, Druck auf ihren Verwaltungsrat auszuüben, damit dieser in direkte Verhandlungen mit Monsanto einsteige. Das Verhandlungsfenster stehe nur für Monate offen, so Grant, nicht für Jahre.

Um den Herausforderungen der Nahrungsversorgung zu begegnen, brauche es «mehr als ein neues Unternehmen», so Grant, es brauche eine neue Vision, einen neuen Ansatz. «Unser Vorschlag, uns mit Syngenta zusammenzuschliessen, ist ein aufregender logischer nächster Schritt für unser Geschäft», begründete Grant die bestehende Absicht, den Marktführer im Geschäft mit Pflanzenschutzmitteln zu übernehmen. Dies würde «die Möglichkeit eröffnen, Innovation voranzutreiben und eine breite Gruppe von Bauern auf der ganzen Welt zu unterstützen».

Besser als erwartet

Monsanto legte für das dritte Quartal Zahlen vor, die besser sind als erwartet. Im Vergleich zum Vorjahresquartal stieg der Reingewinn um 33% von 858 Mio. auf 1,1 Mrd. $. Der Gewinn pro Aktie beträgt 2.39 $, erwartet wurde ein Betrag von 2.05$. Im Neunmonatsvergleich fiel der Reingewinn allerdings um 3% von 2,9 Mrd. auf 2,8 Mrd. $. Das Unternehmen hält an seinen Jahreszielen fest und erwartet ein Gewinn pro Aktie zwischen 5.75 und 6 $.

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