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17:30 Uhr - 30.04.2015

Leerverkäufer gehen in die Offensive

Die Liste der meistausgeliehenen Aktien zeigt, wo Baissiers auf niedrigere Kurse wetten. Die Anzahl leer verkaufter Titel hat per 28. April einen Höchststand erreicht. Zu den «Favoriten» gehörten Dufry.

Die Anleger scheinen dem Aufwärtstrend der hierzulande gehandelten Aktien immer weniger zu trauen. Per 28. April ist die Anzahl leer verkaufter Titel gemäss dem Finanzinformationsdienst Markit an der Schweizer Börse prozentual auf den höchsten Stand der letzten zwölf Monate gestiegen. zoomLeerverkäufer veräussern Titel, ohne sie zu besitzen, weil sie darauf setzen, die Aktien später günstiger erwerben zu können. Die Zunahme der Leerverkäufe ist nachvollziehbar: Dank Liquiditätsschwemme notiert der Swiss Performance Index (SPI (SXGE 9200.87 -0.19%)) über dem Niveau, das er vor der Aufhebung des Euromindestkurses erreicht hatte. Da Umsatz- und Gewinnentwicklung der Unternehmen durch die Frankenstärke gebremst wird, ist die Kursentwicklung mit einer deutlichen Bewertungsexpansion einhergegangen. Das höhere Risiko lässt den Bedarf an Absicherung gegen Verluste steigen.

[info 2R]Mit Blick auf die Einzeltitel fällt auf, dass per Ende April im Vergleich zum Vormonat deutlich mehr Dufry-Aktien (gut 10% aller Titel) leer verkauft sind als vor Monatsfrist. Der Anstieg begann, nachdem bekannt wurde, dass der Reisedetailhändler  für 3,8 Mrd. Fr. seinen Wettbewerber World Duty Free (WDF 10.01 0.1%) übernehmen und dazu das Kapital um 2,2 Mrd. Fr.  erhöhen will. Glaubt man den Leerverkäufern, sind die Risiken für die Aktien gewachsen. Die Titel haben sich zuletzt auch schlechter als der Markt entwickelt. Kurzfristige Ausschläge nach oben, ausgelöst durch Deckungskäufe der Leerverkäufer, sind wahrscheinlich.

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