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10:08 Uhr - 08.11.2016

Zurich Insurance bringt nächsten Erfolgsbeweis

Der Versicherer will am 10. November mit einem nochmals verbesserten Quartalsergebnis belegen, dass die letztjährige Krise bewältigt ist. Die Dividendenfrage bleibt wohl weiter offen.

Wenn der Versicherer Zurich Insurance (ZURN 256.5 0.43%) am Donnerstag die Zwischenzahlen vorlegt, steht der Zustand der Schadenversicherung im Vordergrund. In dieser Sparte war 2015 ein 3,6%iger Fehlbetrag geblieben. Im ersten Quartal 2016 erreichte der Konzern wieder ein positives Bereichsergebnis mit einer operativen Marge von 2,3%.

Für den Zeitraum Januar bis Juni glitt die Gewinnmarge auf 1,6% der Schadenversicherungseinnahmen zurück. Anteilige Kosten der Forstbrände in Kanada und der Erdbebenschäden in Japan belasteten.

Günstiger Schadentrend

Für das dritte Quartal wird eine deutlich bessere Gewinnspanne ausgewiesen werden, da im entsprechenden Zeitraum global in der Versicherungsbranche wenige Grossschäden verzeichnet wurden.

Eine Woche nach dem Quartalsbericht, am 17. November, wird Konzernchef Mario Greco an einer vor langem anberaumten Investorentagung seine neue Strategie vorstellen. Seit seinem Wechsel vom Konkurrenten Generali (G 11.34 2.44%) im März hat er sich darauf konzentriert, eine bessere Zukunft für die Zurich-Gruppe auszuhecken.

Greco betonte im Interview im August, dass der Konzern dieses Jahr mit dem Verkauf der Tochtergesellschaften in Marokko, Südafrika und Taiwan in Märkten mit geringem Potenzial aufgeräumt habe.

Konzern grundsätzlich umgestellt

Er hat den Konzern zudem komplett von der Sparten- zur Kundensegmentgliederung umgestellt. Besonders im Privatkundengeschäft rechnet er sich Fortschritte aus, weil neu das gesamte Produktsortiment aus einer Hand angeboten werde. Deshalb seien «Akquisitionen gar nicht unbedingt notwendig», sagte er damals.

In der Lebensversicherung klappt der Absatz in Lateinamerika und dank Bankpartnern auch in weiteren Regionen richtig gut. Das Zinsrisiko ist überschaubar, weil Lebenpolicen mit Zinsgarantien dank geänderter Sortimentspolitik im Bestand immer weniger Gewicht haben.

Am Kostenziel wird gefeilt

Günstig wirkt die Einsparung von Betriebskosten. Bis 2018 soll der Kostenblock um 1 Mrd. $ verkleinert sein. Möglicherweise präsentiert Greco am 17. November gar ein noch ambitionierteres Kostenziel.

Dass nun alles wieder gut sei, wird von einigen Finanzanalysten bezweifelt. Gemäss dem Datendienst Bloomberg kommen zwar neun Fachleute zu einem positiven Aktienurteil. Acht Analysten sind jedoch negativ eingestellt. Weitere fünfzehn sind unentschieden und vergeben nur eine «Halten»-Empfehlung.

Weiterhin unter den Dividenden-Champions

Auch in der Dividendenerwartung sind die Broker geteilter Meinung. Zwar befürchtet keiner der Analysten, der Jahresgewinn werde das Dividendenniveau von 17 Fr. unterschreiten. Dennoch gehen einige davon aus, dass die Ausschüttung gekürzt werde, um mehr finanziellen Spielraum im Unternehmen zu behalten.

Die Dividendenschätzungen der Analysten liegen deshalb in einem Band von 13 bis 17 Fr. Der Zurich-Konzern wird in jeder Variante einer der Dividenden-Champions der Schweizer Börse bleiben. Wesentlicher für den Anleger sind Belege dafür, dass die Geschäftsrezeptur des Unternehmens wieder stimmt.

Die komplette Historie zu Zurich Insurance finden Sie hier. »

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