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15:44 Uhr - 06.09.2016

3a-Zinsen sind so tief wie noch nie

Die Anbieter von Vorsorgekonten senken ihre Konditionen im Monatsrhythmus. Negativzinsen sind jedoch kein Thema.

Erneut ist im Vorsorgebereich eine Zinsschwelle gefallen: Seit diesem Monat werden 3a-Konten erstmals mit weniger als durchschnittlich 0,5% verzinst. Zuletzt haben mehrere Banken ihre Zinszügel gestrafft. So haben per 1. September Raiffeisen sowie die Basler WIR Bank sowie die Cornér Bank, zwei Anbieter mit traditionell attraktiven 3a-Konditionen, den Zins jeweils um 0,1 Prozentpunkte gesenkt.

zoom Attraktivster Anbieter von 3a-Konten bleibt damit die Tessiner Kantonalbank (Banca dello Stato), die Vorsorgekonten mit 0,825% verzinst. Dahinter folgen bereits mit einigem Abstand Banque CIC und WIR Bank mit jeweils 0,65%. Ebenfalls gute Konditionen bieten derzeit noch vereinzelt Kantonalbanken sowie Migros Bank und Credit Suisse (CSGN 13.08 0.15%) (vgl. Tabelle).

Nächste Zinssenkung «Frage der Zeit»

Doch auch dies ist nur eine Momentaufnahme. «Es ist eine Frage der Zeit, bis die nächsten Anbieter ihre Zinsen senken», sagt Michael Schuster vom unabhängigen Vorsorgeberater Vermögenspartner.

Tatsächlich drehen die 3a-Konto-Anbieter seit der faktischen Zinsabschaffung der Schweizerischen Nationalbank (SNB (SNBN 1541 8.75%)) im Jahr 2011 in regelmässigen Abständen an der Zinsschraube. Noch vor vier Jahren hatte der Durchschnittszins für Vorsorgekonten knapp 2% betragen. Im Februar 2016 kappte die national wenig bekannte Bank BSU als letzter Anbieter den Zins von 1%. 

Erste Banken haben sich von 3a-Geschäft verabschiedet

Angesichts des Tiefzinsumfelds sind die Zinsen auf 3a-Konten noch immer überdurchschnittlich hoch. Banken nutzen 3a-Konten gerne als Marketingmittel zur Kundengewinnung. «Es ist immer in etwa die gleiche Gruppe von Banken, die die besten Konditionen offeriert. Das bietet ihnen Gewähr, in Zinsvergleichsranglisten möglichst weit oben zu stehen», sagt Schuster.

Dass die Negativzinsen in absehbarer Zeit die Vorsorgekonten erreichen, schliesst der Experte aus. «Die Anbieter von 3a-Lösungen werden sich vor einem solchen Schritt hüten», sagt Schuster. Viel eher ziehen sich Banken aus dem Vorsorgegeschäft zurück – wie zum Beispiel die Bank J. Safra Sarasin und die Bank Zweiplus. Beide Institute haben vor gut zwei Jahren den Satz für Vorsorgekonten auf 0% gesenkt.

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