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11:00 Uhr - 19.01.2015

Schindler erhöht das Gewinnziel 2014

Der Lift- und Fahrtreppenhersteller Schindler hat 2014 dank eines guten Finanzergebnisses mehr verdient als erwartet. Derzeit notieren die Titel 3% höher.

Schindler (SCHN 130.8 2.83%) passt die Prognose 2014 zum zweiten Mal nach oben an. Neu erwartet der Lift- und Rolltreppenhersteller einen Konzerngewinn von rund 900 Mio. Fr., wie er heute Montag mitgeteilt hat. Im Oktober war das Management von einem Gewinn in der Bandbreite von 815 bis 865 Mio. Fr. ausgegangen, zuvor auf der Basis des Semesterergebnisses von 800 bis 850 Mio. Fr.

Im Vorjahr hatte Schindler bloss 463 Mio. Fr. ausgewiesen. Damals war jedoch ein Sonderabschreiber auf der Beteiligung am südkoreanischen Aufzugshersteller Hyundai von 219 Mio. Fr. im Ergebnis enthalten, weil sein Börsenkurs eingebrochen war.

Bereinigt kaum ein Fortschritt

2014 dagegen sind per saldo positive Effekte im Überschuss drin: Einem weiteren Bewertungsverlust von 40 Mio. Fr. auf Hyundai stehen ein Bewertungsgewinn von 145 Mio. Fr. auf dem Joint Venture XJ Schindler in China und ein Immobiliengewinn von 75 Mio. Fr. gegenüber. Bereinigt hat sich nicht viel verändert. Per Ende September blieb der Gewinn stabil.

Das höhere Konzernergebnis sei vor allem dank eines «starken Finanzergebnisses» erzielt worden, heisst es nun zur Begründung. Das operative Geschäft hingegen habe sich im vierten Quartal im Rahmen der Erwartungen entwickelt.

Die genauen Kennzahlen wird Schindler an der Bilanzpressekonferenz am 13. Februar veröffentlichen. Dann wird das Management auch über «erste Schätzungen» zu den Folgen des SNB-Entscheids bzw. des deutlich teurer gewordenen Frankens informieren, wie die Medienstelle verlauten lässt.

Umrechnung in Franken wird 2015 wehtun

Ein zusätzliches Margenproblem wird Schindler daraus nicht resultieren, sind die Kosten und die Einnahmenströme währungsmässig doch weitgehend kongruent (Transaktionseffekt). Vom Translationseffekt (Umrechnung der Fremdwährung in Franken) ist das Unternehmen aber sehr wohl betroffen, wie die Vergangenheit gezeigt hat. 2011, als sich der Franken ebenfalls markant verteuerte, schrumpfte der Umsatz nach der Umrechnung um 900 Mio. Fr., der Betriebsgewinn ging in Franken 16,8% zurück, in Lokalwährung aber lediglich 5,3%.

Inwieweit sich Schindler gegen Währungsverluste abgesichert hat, ist offen. Vorsichtshalber reduzieren wir die Gewinnschätzung 2015 um 10%. Die Schindler-Papiere sind damit gleich wie vor einer Woche bewertet, nämlich mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 21. Für eine Neueinschätzung ist es wohl sinnvoll, bis zur Bilanzpressekonferenz Mitte Februar zuzuwarten. Möglicherweise werden dann auch neue Mittelfristziele bekanntgegeben.

Die komplette Historie zu Schindler finden Sie hier »

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