Die Bank of England erteilt Zinshoffnungen eine Absage. Die Währung reagiert mit deutlichen Abgaben.
Noch beim jüngsten Zinsentscheid der Bank of England am vergangenen Mittwoch schienen die Zeichen auf eine allmähliche Straffung der Geldpolitik hinzudeuten. Von den acht stimmberechtigten Mitgliedern im Ausschusskomitee stimmten fünf für die Beibehaltung des rekordtiefen Niveaus von 0,25%, drei sprachen sich für eine Zinserhöhung aus.
Doch die Zeichen trügten. Bereits heute Dienstag erteilte Notenbank-Chef Mark Carney in einer Rede im Mansion House allfälligen Zinshoffnungen eine Absage. Die Notenbank müsse abwägen, ob sie gegen die Inflation vorgehe oder das Wachstum ankurble, sagte er.
Das Pfund Sterling reagierte umgehend. Gegenüber dem Dollar büsste die britische Valuta 0,5% ein, zum Franken vergünstigte sich das Pfund um knapp 1%. Damit nähert sich das Pfund wieder dem tiefsten Stand seit Mitte Januar.
Carney sprach zudem auch die Gefahr von tieferen Realeinkommen während der Austrittsphase aus der Europäischen Union an. «Es wird nicht lange dauern, bis wir wissen, ob der Brexit ein gemütlicher Spaziergang wird», sagte er. Er geht davon aus, dass die Unternehmen ihre Ausweichpläne bald umsetzen könnten, nachdem die Verhandlungen nun angefangen haben.
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