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15:25 Uhr - 23.08.2016

Komax peilt bis 70% mehr Umsatz an

Der Maschinenbauer will künftig mindestens die Hälfte des Gewinns ausschütten. Die Kapitalrendite soll die Kapitalkosten deutlich übertreffen.

Ohne Solaraktivitäten, ohne Medtech-Sparte: Komax (KOMN 242.7 1%) hat zum ersten Mal seit Beendigung der Diversifikation Zahlen als reiner Anbieter von Kabelverarbeitungsmaschinen vorgelegt. Sie überzeugen: Das Unternehmen wuchs über 20%, zu fast 12 Prozentpunkten aus eigener Kraft. Hauptkonkurrent Schleuniger, eine Tochtergesellschaft von Metall Zug (METN 2955 1.9%), stagnierte in den ersten sechs Monaten.

Komax stützt sich auf die anhaltend gute Nachfrage aus der Automobilindustrie ab. Mit einem Umsatzanteil von über 80% ist es die weitaus grösste Kundengruppe. Bei Schleuniger ist es bedeutend weniger. Die mit Abstand branchenführende Komax profitiert nicht nur von wachsenden Stückzahlen, sondern auch vom Trend, dass im Automobil immer mehr elektrische Kabel eingesetzt werden und zudem die Automation in der Fahrzeugfertigung zunimmt.

Die Betriebsgewinnmarge fiel etwas unter den Erwartungen aus. Im Ebit enthalten sind 1,7 Mio. Fr. Kosten für eine Restrukturierung in Deutschland. Ohne den Sonderaufwand hat das Unternehmen die operative Marge von 15,9 auf 16,2% gesteigert. In der Spanne sind im Unterschied zu früher sämtliche Gemeinkosten (Corporate Costs) enthalten.

Gewinn müsste auch 2017 deutlich steigen

Im Halbjahresresultat war ein zweiter Faktor enthalten, der 2017 wegfällt: Der Verkauf von Medtech an die italienische IMA verursachte einen Verlust von 2 Mio. Fr. Der Aufwand fiel wegen Transaktionskosten, Steuern und einem Fremdwährungsverlust an. Weil Komax die Sparte mit einem rekordhohen Auftragsbestand weiterreichte, war immerhin kein Goodwill-Abschreiber zu verbuchen.

Auf der Basis eines 5,3% höheren Auftragseingangs rechnet das Management für das zweite Halbjahr mit einem Ergebnis im Rahmen des ersten Semesters. Für die Gewinnschätzung 2016 besteht kein Revisionsbedarf. Im kommenden Jahr müsste allein durch den Wegfall der beiden Sonderfaktoren eine prozentual zweistellige Gewinnsteigerung möglich sein.

Darüber hinaus sind die Aussichten viel versprechend. Der Verwaltungsrat hat neue Wegmarken gesetzt: Die Mittelfristziele 2017 bis 2021 sehen vor, den Umsatz auf 500 bis 600 Mio. Fr. zu steigern, verglichen mit schätzungsweise 350 Mio. Fr. für 2016. Der Ebit soll bis in fünf Jahren 80 bis 100 Mio. Fr. erreichen, was einer Marge von 13 bis 20% entspricht.

Aktionärswert schaffen

Als Rendite auf dem eingesetzten Kapital (ROCE) gelten 25% im Durchschnitt. Dieser Wert liegt weit über den gewichteten Kapitalkosten. Es wird also Aktionärswert geschaffen.

Den Aktionären will Komax künftig 50 bis 60% des Gewinns zukommen lassen. Bisher gab es keine Ausschüttungspolitik, in den vergangenen Jahren hat das Unternehmen eher 70% ausgeschüttet. Vorrangiges Ziel dürfte sein, die Dividende stets mindestens zu halten.

Die Komax-Aktien sind dieses Jahr ein Viertel und 2015 mehr als ein Drittel geklettert. Trotzdem: Ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 18 scheint für einen Pure Player noch nicht übertrieben hoch, berücksichtigt man die Wachstumsaussichten und die solide Finanzlage.

Die komplette Historie zu Komax finden Sie hier. »

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