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01:10 Uhr - 28.01.2015

Apple überrascht mit «Grosserfolg»

Neue iPhone-Modelle mit grösserem Bildschirm haben dem IT-Giganten aus Kalifornien zu einem Gewinnsprung verholfen. Wallstreet applaudiert.

Für Apple-Investoren fühlt es sich fast wie während der ungestümen Boomphase unter dem früheren Konzernchef Steve Jobs an: Der Technologiekonzern aus dem Silicon Valley hat im vergangenen Quartal eine Rekordzahl von 74,5 Mio. Mobiltelefonen verkauft. Das entspricht einer Zunahme von 46% und übertrifft die Markterwartungen von 64,9 Mio. Stück um Längen.

Zu verdanken ist der enorme Wachstumsschub jedoch der Abkehr von einem Dogma, das Jobs zementierte. Obschon der Trend im Handy-Markt seit längerem in Richtung grössere Bildschirme ging, hatte sich Apple lange dagegen gesperrt. Mit der Lancierung des iPhone 6 und des iPhone 6s hat das Unternehmen dann im Herbst schliesslich nachgezogen.

«Wir möchten unseren Kunden für ein unglaubliches Quartal danken, in dem die Nachfrage nach Apple-Produkten auf ein Allzeithoch gestiegen ist», sagte CEO Tim Cook, der die Konzernleitung nach der tödlichen Krebserkrankung von Jobs im Sommer 2011 übernahm. Zuletzt für das nachlassende Wachstum kritisiert, festigt das Ergebnis nun seine Position.

Aktien preschen vor

Dank der regen Nachfrage nach den beiden neuen iPhone-Modellen hat sich der Umsatz gegenüber der Vorjahresperiode um 30% auf 74,6 Mrd. $ verbessert. Der Gewinn stieg 38% auf 18 Mrd. $ oder 3.06 $ pro Aktie und übertrifft damit das bisherige Rekordresultat von 13,1 Mrd. $ im Weihnachtsquartal 2012.

Mit diesen Zahlen pulverisiert Apple die bereits hoch angesetzten Erwartungen an Wallstreet. Analysten hatten im Durchschnitt mit 67,5 Mrd. $ Umsatz und einem Gewinn von 2.60 $ je Titel gerechnet. Entsprechend rückten die IT-Valoren am frühen Dienstagabend nach der Resultatpublikation im nachbörslichen Handel fast 5% vor.

Umsatzschub in China

Gut aufgenommen wurde von Investoren ebenso die eindrückliche Performance in China. Der Umsatz ist in dieser wichtigen Region 70% auf über 16 Mrd.$ explodiert und entspricht damit bereits mehr als der Hälfte der Einnahmen im Hauptmarkt USA. Zudem setzte sich das zwar weniger rasche, dafür aber stetige Wachstum im Geschäft mit Mac-Computern fort.

Als einzige Schwachstelle erwiesen sich die iPad-Verkäufe. Der Tablet-Computer wird durch grosse Mobiltelefone wie das iPhone 6s und ultraleichte Laptop wie das MacBook Air zusehends konkurrenziert. So nahm der iPad-Absatz 22% auf 21,4 Mio. Stück ab, womit bereits zum vierten Quartal in Folge ein Rückgang resultierte.

Apple Watch kommt im April

Nach dem Glanzergebnis stellt sich für Investoren die Frage, ob Apple einen solchen Erfolg überhaupt noch toppen kann. Eine zentrale Rolle wird dabei spielen, inwiefern dem weltgrössten Konzern der Vorstoss in neue Produktkategorien gelingt.

Ein Versuch dazu ist die Apple Watch, die CEO Cook im September vorgestellt hatte. An der Ergebnispräsentation vom Dienstag versprach er nun, dass die smarte Uhr im April auf den Markt komme. «Wir machen grosse Fortschritte bei der Entwicklung», versicherte er.

Für das laufende Quartal stellt Apple ein Umsatzwachstum von 45,6 auf 52 bis 55 Mrd. $ in Aussicht. Die Bruttomarge soll sich auf 38,5 bis 39,5% belaufen, nachdem sie im Vorjahreszeitraum 39,3% betragen hat. Analysten haben bislang mit 53,7 Mrd $ an Einnahmen und einer Bruttomarge von 38,6% gerechnet.

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