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17:35 Uhr - 04.01.2016

Aktienmärkte starten mit Kurseinbruch ins Jahr

Enttäuschende Konjunkturdaten aus China haben die globalen Aktienmärkte auf Talfahrt geschickt und den Börsen den schwächsten Jahresauftakt seit Jahren gebracht.

(Bloomberg/CD) Die globalen Aktienmärkte haben am ersten Handelstag des neuen Jahres einen Rückschlag erlitten. Schwache chinesische Konjunkturdaten heizten Sorgen über den wirtschaftlichen Zustand des Landes an.

Der Caixin China Manufacturing Einkaufsmanagerindex hatte den fünften Monat in Folge eine Schrumpfung der chinesischen Industrie gezeigt. Mit einem Rückgang von 48,6 auf 48,2 war er zudem unter den erwarteten 48,9 Punkten geblieben. Die chinesischen Börsen waren daraufhin eingebrochen. Nach über 7% Verlust im Index CSI 300 wurde der Handel eingestellt. Hinzu kamen die Spannungen zwischen dem Iran und Saudi-Arabien in der ohnehin schwierigen Lage im Nahen Osten.

Auch der nationale Einkaufsmangerindex für die USA blieb unter der Kontraktionsschwelle von 50. Mit 48,2 verfehlte der ISM im Dezember zudem die Prognose von 49,0 Punkten. «Die Zahl ist enttäuschend und dürfte die Sorgen vor einer anhaltenden Industrieschwäche kaum mildern», schrieb Volkswirt Ralf Umlauf von der Helaba in einer Einschätzung.

Ob die Korrektur auf ein schwaches Gesamtjahr deutet, bleibt abzuwarten. Analyst Berndt Fernow von der LBBW wies in einem Kommentar auf eine ähnliche Schwäche am 5. Januar des vergangenen Jahres hin und riet zur Gelassenheit: «Das konstruktive konjunkturelle und monetäre Umfeld spricht im Jahr 2016 ebenso für Aktien wie die ausbaufähigen Bewertungsrelationen und das intakte Vertrauen der Institutionellen Anleger.»

Der Stoxx Europe 600 sank um 2,7% auf 355,9 Punkte, der Euro Stoxx 50 (Euro Stoxx 50 3157.75 -3.36%) fiel um 3,4% auf 3155 Zähler. Zu den stärksten Verlierern gehörten mit den Auto- und Chemiewerten Branchen, die stark von der Entwicklung Chinas abhängen.

Der Dax büsste angesichts der hohen Gewichtung zyklischer Titel 4,3% ein und schloss auf 10’283 Punkten. Zu den Verlierern gehörten Aktien der ThyssenKrupp (TKA 17.525 -4.44%), die um 3,8% absackten. Konzernchef Heinrich Hiesinger hatte in der «Welt am Sonntag» von der schwierigen Lage der Branche gesprochen und hält eine weitere Konsolidierung für möglich. Zudem standen Autowerte wie BMW (BMW 91.89 -5.88%) mit 5,1% Abschlag unter Druck, während die Versorger ihre Talfahrt ungebremst fortsetzten. Vergleichsweise stabil waren dagegen die Titel der Lufthansa (LHA 14.47 -0.65%) mit 1,3% Verlust. Das Unternehmen will in diesem Jahr über 4000 Mitarbeiter einstellen.

Der Schweizer SMI (SMI 8611.52 -2.34%) verlor 1,8% und schloss auf 8656 Punkte. Unter Druck standen die Titel der Luxusgüterhersteller Swatch Group (UHRN 64.9 -4.56%) (UHR 333.4 -4.8%) und Richemont (CFR 69.5 -3.61%), die stark von der Lage Chinas abhängen. SGS (SGSN 1851 -3.14%) hatte mit Accutest Laboratories einen weiteren Zukauf getätigt. Die Analysten von Vontobel (VONN 48.55 2.21%) bezeichneten die Transaktion als strategisch passend. SGS fielen im Sog des Marktes um 3%.

Bei den kleineren Werten waren Addex Therapeutics mit 7% Aufschlag gefragt. Das Unternehmen hatte von der US-Gesundheitsbehörde den Orphan Drug Status für das Präparat Dipraglurant erhalten.

Am US-Markt standen die Titel von Netflix (NFLX 106.0625 -7.27%) unter Druck und fielen um 6,9%. Baird hatte den Wert auf Neutral abgestuft und geht von einem nur noch ausgeglichenen Chance-Risiko-Verhältnis aus. Die Nachfrage nach Gold (Gold 1071.67 0.81%) sorgte dagegen bei Newmont Mining  für 4,2% Kursgewinn.

Der Dow Jones (Dow Jones 16986.41 -2.52%) Index büsste bis Handelsschluss an den europäischen Börsen 2,5% auf 16’988 Zähler ein, während der S&P 500 (SP500 1994.27 -2.43%) um 2,5% auf 1992 Punkte nachgab. Der Nasdaq-100-Index verlor 3,1%.

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