U-Blox und SIMCom sind sich nicht einig geworden. Das sagen Analysten zum Abbruch der Transaktion.
U-Blox (UBXN 201.8 -1.32%) hat vorbörslich bekannt gegeben, auf die angekündigte Übernahme der Mobilfunkmodul-Produktlinie von SIMCom zu verzichten. Für die Analysten von Baader Helvea ist die Absage der Transaktion eine schlechte Nachricht. SIMCom wird als ein guter strategischer Fit angesehen, der die Marktposition von U-Blox im Bereich zelluläre Mobilfunkmodule verstärkt und Kostensynergien gebracht hätte. Während U-Blox bei Halbleitern und Modulen (GNSS) stark sei, liege das Unternehmen bei zellulären Mobilfunkmodulen hinter Gemalto, Sierra Wireless (SWIR 26.8 2.1%) oder Telit zurück. Die Frage sei jetzt, was U-Blox in diesem Bereich unternehmen wolle, um im Markt für zelluläre Mobilfunkmodule bezüglich Grösse und Profitabilität erfolgreich zu sein.
Der Broker Kepler Cheuvreux sieht die Absage der Akquisition nicht nur als schlecht an. Obschon er die Ergänzung des Produktportfolios als kommerziell sinnvoll erachtet. Nach Ansicht von Kepler Cheuvreux kann sich U-Blox auch alleine im Bereich zelluläre Mobilfunkmodule behaupten. Die eingeschlagene Stossrichtung in den LTE-Bereich werde neue strategische Möglichkeiten eröffnen. Obschon sich der Abbruch kurzfristig negativ auf die Aktien auswirken könnte, erachtet der Broker mögliche Rückschläge als Kaufgelegenheit.
Für die ZKB ist der Abbruch der Übernahme als «Rückschlag» zu werten, der aber nachvollzogen werden könne. Die zu erwartenden Transaktionskosten und das Profitabilitätsprofil von SIMCom sei zu diesem Zeitpunkt nicht absehbar gewesen. Gemäss Einschätzung der ZKB hätte U-Blox beträchtlich investieren müssen, um das vorwiegend 2G-Produkte umfassende SIMCom-Portfolio auf den neusten Stand zu bringen. Die Integration hätte zudem die Margen «über Jahre» tief gehalten. Die ZKB vermutet, dass die Integration von SIMCom U-Blox zuviel Managementkapazitäten absorbiert hätte oder das Halten von Schlüsselpersonen in China zu teuer gekommen wäre.
Für die Analysten von Vontobel (VONN 59.95 0.25%) ist der Abbruch der Transaktion angesichts der Verzögerung beim Abschluss «keine völlige Überraschung». Obschon die Ankündigung der Akquisition seit Januar eine positive Marktreaktion ausgelöst hatte, seien viele Fragen bezüglich Marktpositionen von SIMCom, Kundenstruktur sowie kurz- und mittelfristigen finanziellen Auswirkungen unbeantwortet geblieben.
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