Zum ersten Mal im laufenden Jahr hat der deutsche Leitindex auf mehr als 10'500 Punkten geschlossen. Die Kursgewinne einzelner Titel sind beachtlich.

In Frankfurt am Main jubilieren die Börsianer: Nach fünf positiven Handelstagen hat der deutsche Leitindex Dax (DAX 10692.9 2.5%) am Dienstag ein neues Jahreshöchst erklommen. Zum ersten Mal in diesem Jahr hat er die Marke von 10’500 Punkten durchbrochen.

Dabei hatte das Aktienjahr denkbar schlecht begonnen. Der schwächere Renminbi in China und der damit verbundene Börsensturz in Schanghai, der Ölpreiszerfall, geopolitische Spannungen sowie schwache Konjunkturdaten sorgten im Januar für heftige Turbulenzen an den Märkten. In nur gerade sechs Wochen büsste der Dax 18,5% ein. Doch am 11. Februar, als die Stimmung unter den Anlegern rabenschwarz war, setzte die Trendwende ein. Seither hat das Börsenbarometer über 22% an Wert zugelegt und befindet sich damit nach gängiger Lesart wieder in einem Bullenmarkt.

Angeführt wurde die Erholungsrally vom Industriekonzern ThyssenKrupp (TKA 21.775 3.47%) mit einem Kursgewinn von fast 69%. Dicht dahinter folgt der weltweit zweitgrösste Sportartikelhersteller Adidas (ADS 148.5 0.41%), dessen Titel nahezu 67% zulegten. Mit einem Plus von rund 45% schaffte es der Stromversorger RWE (RWE 15.615 1.33%) auch noch auf das Podest. Von den dreissig im Index enthaltenen Unternehmen haben in dieser Periode lediglich fünf an Terrain eingebüsst. Angesichts des eisigen Gegenwinds, der den Finanzwerten seit Monaten entgegenbläst, erstaunt es wenig, dass der Sektor mit Commerzbank (CBK 5.651 1.75%), Deutsche Bank (DBK 12.375 1.77%) und Münchener Rück (MUV2 161.3 5.7%) gleich drei Verlierer stellt. Ebenfalls zu den Schlusslichtern ­gesellen sich Lufthansa (LHA 11.035 4.5%) und das Medienhaus ProSiebenSat.1 (PSM 40.61 1.78%).

Auch im europäischen Quervergleich kann sich die Performance des Dax sehen lassen. So ist der Euro Stoxx 50 (Euro Stoxx 50 3029.18 1.55%) seit dem
11. Februar lediglich 13% gestiegen, während sich der Swiss Market Index um bescheidenere 9,9% verteuerte. Der Dax profitiert allerdings von den eingerechneten Dividenden. Doch auch ohne sie resultierte ein Zuwachs von 19%. Von den wichtigsten Indizes in Europa schnitt nur einer besser ab: der vom schwachen Pfund beflügelte Londoner FTSE 100.

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