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14:58 Uhr - 29.12.2016

Ungebremster Optimismus in Grossbritannien

Die britischen Finanzchefs sind für das kommende Jahr positiv gestimmt – trotz Unsicherheiten rund um den Brexit.

Der Optimismus der Finanzchefs von britischen Unternehmen für die kommenden zwölf Monate ist auf den höchsten Stand seit achtzehn Monaten gestiegen. 27% von ihnen sind zuversichtlich bezüglich der Aussichten ihrer Unternehmen gestimmt, 22% hingegen erwarten eine schwierigere Zukunft. Das zeigt eine Umfrage des Beratungsunternehmens Deloitte unter 119 Finanzchefs.

Damit überwiegt der Optimismus erstmals seit dem Sommer 2015 wieder. Nach dem dritten Quartal 2016 waren noch deutlich mehr Finanzchefs negativ gestimmt gewesen. Noch dramatischer fiel das Umfrageergebnis direkt nach dem Brexit-Votum Ende Juni aus. Damals betrug die Differenz zwischen positiv und negativ denkenden Finanzchefs 70 Prozentpunkte.

Brexit als Chance?

Offenbar sehen immer mehr Unternehmen den Brexit zunehmend als Chance. Auch das Anlegervertrauen in britische Gesellschaften ist ungebrochen. Am Mittwoch schloss der Leitindex FTSE 100 auf 7106 Zählern – dem höchsten Stand seiner Geschichte.

Ganz anders sah es im Sommer nach der Abstimmung aus: Die Zuversicht der britischen Wirtschaft fiel damals auf den tiefsten Stand seit der Finanzkrise. «Die Finanzchefs hatten erst die Schotten dicht gemacht. Als sich aber gezeigt hat, dass sich die britische Konjunktur resistenter als gedacht präsentiert, ist auch der Optimismus zurückgekommen», kommentiert Deloitte-Chefökonom Ian Stewart den Richtungswechsel.

Risiko wird tief gehalten

Trotz der deutlich gestiegenen Stimmung sind die Unsicherheiten spürbar, die vom geplanten Ausstieg aus der Europäischen Union ausgehen. 89% der CFO erwarten ein wirtschaftlich anspruchsvolles Jahr. Nach der Brexit-Abstimmung waren es noch 95% gewesen.

Gleichzeitig halten die Finanzchefs ihren Risikoappetit tief. Vier von fünf CFO sind der Auffassung, es sei ein ungünstiger Moment, um zusätzliche Risiken auf ihre Bilanz zu nehmen. Im Juni, direkt nach der EU-Abstimmung, waren noch 95% der befragten Finanzchefs zurückhaltend gewesen.

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