Mehrere Spitzenkräfte wollen nicht mit Coutts International zur Schweizer Privatbank UBP wechseln.

Die Übernahme der Privatbank Coutts International durch den Schweizer Konkurrenten UBP zieht zahlreiche Personalwechsel nach sich. Nun wird auch der derzeitige CEO von Coutts International, Alexander Classen, nicht zu UBP wechseln, wie «Finanz und Wirtschaft» erfahren hat. Zuvor hatte die Agentur Reuters darüber berichtet.

Der Aderlass von Coutts-Leuten geht damit weiter. Am Mittwoch meldete EFG International, Daniel Furtwängler, bisher in der Geschäftsleitung von Coutts, werde ab November das Kontinentaleuropageschäft mitverantworten. Bereits im April war bekannt geworden, dass der Coutts-Leiter Osteuropa und Russland, Michael Vlahovic, zu EFG International wechselt. Zudem wird das vormalige Coutts-Geschäftsleitungsmitglied James Buchanan-Michaelson General Manager für Barclays in der Schweiz. Die Wechsel zu EFG International sind insofern brisant, als EFG selber als Übernahmekandidatin gehandelt wird, die Bank also womöglich den Neuen keine feste Bleibe bieten kann.

Für die UBP sind die Abgänge, die ganze Teams betreffen, gefährlich, weil sie den Zweck der Übernahme gefährden könnten. Aber zumindest scheinen die Abgänge nicht die Verantwortlichen des Asiengeschäfts zu umfassen, dem für UBP überaus wichtigen Teil. Gleichzeitig ist nicht bekannt, wie sich der Kaufpreis für Coutts berechnet. Vermutlich ist der von der Höhe der übernommenen Vermögen abhängig, es fragt sich allerdings, zu welchem Zeitpunkt sie gemessen werden.

Bei der Integration von Coutts stehen nun kritische Monate an. Bald wird UBP den übernommenen Mitarbeitern klarmachen, in welcher Struktur sie künftig arbeiten werden. Die Unsicherheit veranlasst Mitarbeiter oft, sich nach Alternativen umzusehen. Gleichzeitig hat Coutts offenbar seinen Mitarbeitern vergleichsweises hohe Löhne bezahlt, die heute bei einem Stellenwechsel von einem neuen Arbeitgeber nicht ohne Weiteres gezahlt werden.

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