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17:50 Uhr - 03.10.2014

Dynamischer US-Arbeitsmarkt

Die Arbeitslosenrate in Amerika fiel im September unerwartet auf 5,9%. Die robusten Zahlen deutet auf ein beschleunigtes Wirtschaftswachstum. Wallstreet reagiert erfreut.

zoomDie Arbeitsmarktdaten für September lassen auf eine beschleunigte Erholung des amerikanischen Arbeitsmarkts hoffen. 248 000 neue Stellen hat die amerikanische Wirtschaft geschaffen, teilte das Statistikamt BLS am Freitag mit. Die Arbeitslosenrate sank auf 5,9% und notiert damit auf dem niedrigsten Stand seit Juli 2008. Die Revision der Zahlen für Juli und August ergab zudem, dass in den beiden Monaten 69 000 mehr neue Stellen entstanden sind als bislang angenommen. Ökonomen hatten zwar mit einem soliden Bericht gerechnet, aber lediglich einen Stellenzuwachs von 215 000 prognostiziert. Die Arbeitslosenquote wurde auf unveränderte 6,1% geschätzt.

Die Entwicklung des Arbeitsmarkts knüpft mit dem aktuellen Bericht an den robusten Trend der vergangenen Monate an. Seit Jahresanfang betrug das monatliche Stellenwachstum 215 000, verglichen mit 195 000 in der Vorjahresperiode. Im Januar lag die Arbeitslosenrate noch bei 6,6%.

Die starken Jobzahlen könnten ein Anzeichen dafür sein, dass das US-Wirtschaftswachstum im dritten Quartal weiter an Dynamik gewonnen hat. In den Monaten von April bis Juni wuchs das Bruttoinlandprodukt (BIP) 4,6% und bügelte damit den Einbruch vom ersten Quartal aus.

Spekulationen über Zinsanstieg

Die jüngsten Daten geben Spekulationen Nahrung, dass die US-Geldpolitik eher früher als später gestrafft werden könnte. Zudem dürften sie auch die Diskussion innerhalb des Offenmarktausschusses der US-Notenbank Fed anheizen. Bereits an der vergangenen Zinssitzung im September votierten zwei Mitglieder angesichts der verbesserten Wirtschaftslage für eine raschere Abkehr von der lockeren Geldpolitik.

Allerdings zeigt der aktuelle Arbeitsmarktbericht, dass nach wie vor Schwachstellen bestehen – und zwar in Bereichen, die Notenbankchefin Janet Yellen als zentral für eine nachhaltige Erholung der Beschäftigungslage identifiziert. Die Beteiligungsrate am Arbeitsmarkt verharrt seit Monaten auf einem historisch niedrigen Niveau und entwickelte sich im September sogar leicht rückläufig. Mit 62,7% liegt sie auf dem tiefsten Stand seit 1978. Diese Entwicklung trägt teilweise zur Abnahme der Arbeitslosenrate bei. Zudem stagnierte die Anzahl der Beschäftigten, die unfreiwillig Teilzeit arbeiten, weil sie keine Vollzeitstelle finden.

Die Arbeitsmarktressourcen seien bei Weitem noch nicht ausgeschöpft, erklärte Yellen im September. Der aktuelle Arbeitsmarktbericht wird diese Einschätzung kaum grundlegend ändern.

US-Börsen eröffnen im Plus

Der US-Leitindex S&P 500 eröffnete 0,6% im Plus und der Dow Jones gewann 0,5%. Der Nasdaq zog ebenfalls an (+0,6%). Die Arbeitsmarktdaten beflügelten auch die Schweizer Börse und der SMI dreht kurz vor Handelsschluss noch ins Plus.

Der Euro sackte gegenüber dem Dollar über 1,3% ab und notierte zwischenzeitlich bei 1.2501$. Auch der Franken verlor an Wert: Der Greenback war mit 0.9650 Fr. so teuer wie seit rund fünfzehn Monaten nicht mehr.

Die Renditen für zehnjährige US-Staatsanleihen kletterten 4 Basispunkte auf 2,48%. Gold notierte mit 1193 $ pro Feinunze so niedrig wie zuletzt im Dezember 2013.

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