Der Maschinenhersteller spürt die Investitionsflaute in China. Die solide Bilanz hilft, die Durststrecke besser durchzuhalten.

Der Werkzeugmaschinenhersteller Tornos (TOHN 2.82 -0.35%) baut Bearbeitungsmaschinen vor allem für hochpräzise kleine und kleinste Metallteile. Das Unternehmen kämpft seit längerem mit schlechter Ertragslage und musste eine Restrukturierung durchziehen. Nach einer Verbesserung 2014 bewirkte der harte Franken 2015 einen Rückschlag.

Der Umsatz ist letztes Jahr 6,7% auf 164 Mio. Fr. gesunken, währungsbereinigt resultierte ein Rückgang von 1,9%. Der Auftragseingang ging 12,7% (währungsbereinigt –5,7%) auf 160 Mio. Fr. zurück. Per Mitte Jahr war der Rückstand mit 3,7% noch etwas geringer.

Höhere Präzisionsansprüche in der Autoindustrie helfen

Neben dem Franken hat die zögerliche Investitionstätigkeit bei vielen Kunden von Tornos den Geschäftsverlauf belastet. Schwierig war das Marktumfeld vor allem in China und in der Schweizer Uhrenindustrie; teilweise konnte dies durch positive Entwicklungen anderswo kompensiert werden, etwa im Bereich Autozulieferung. Dort erhöhen sich aufgrund neuer Vorschriften die Präzisionsansprüche, was Tornos entgegenkommt.

Der Kursverlauf der Tornos-Aktien spiegelt die hohen Vorbehalte vieler ­Anleger gegenüber Maschinenbautiteln. Denn diese Unternehmen haben seit der Finanzkrise mit erratischen Ertragsverläufen enttäuscht und verunsichert.

Börsenwert noch ein Drittel des Umsatzes

Der Börsenwert von Tornos beträgt mittlerweile noch rund 55 Mio. Fr., was etwa einem Drittel des Umsatzes entspricht. Dabei ist die Bilanz mit einem ­Eigenkapitalanteil von über 60% und einer Nettoliquidität von 7,5 Mio. Fr. solide. Das zeigt, dass das Unternehmen die Durststrecke bewältigen kann. Doch Kurs­avancen sind erst zu erwarten, wenn der Bestellungseingang wieder steigt. Für geduldige und risikofähige Anleger sind die Titel jetzt nicht ohne Reiz.

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