Der Gesundheitskonzern Johnson & Johnson ist der einzige nichtstaatliche Schuldner mit einer tadellosen Bonität.
Wenn es so weitergeht, gibt es bald kein Unternehmen mehr, das von allen drei grossen Ratingagenturen mit der Bestnote AAA ausgestattet ist.
Mit der Herabstufung des Ölunternehmens ExxonMobil durch die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) auf AA+ ist der US-Gesundheitskonzern Johnson & Johnson (JNJ 119.08 -0.22%) das einzige Unternehmen ohne Makel. Noch vor acht Jahren waren es sechs.
Microsoft fehlt ein Top-Rating
S&P zeichnet zwar noch Microsoft (MSFT 57.59 0.23%) mit einem AAA-Rating aus. Auch Moody’s hat an der Kreditqualität von Microsoft nichts auszusetzen. Dem IT-Riesen fehlt allerdings die Bestnote aus dem Hause Fitch.
Derzeit sieht es aber nicht gut aus für einen Upgrade durch Fitch von AA+ auf AAA. Denn die Ratingagentur hat nach Microsofts Übernahme von LinkedIn das Rating auf «Watch negative» gestellt, wegen Bedenken über die steigende Verschuldung. Auch Konkurrent Apple (AAPL 106.73 0.59%) kommt nicht über ein AA+ hinaus.
Keine AAA-Unternehmen in Europa
In Europa gibt es schon länger keine reinen AAA-Unternehmen mehr. Die besten Kreditnoten hat Nestlé (NESN 77.75 -0.7%) mit einem mittleren AA-Rating, vor den Pharmakonzernen Roche (ROG 237.5 -0.96%), Novartis (NOVN 76.1 -1.68%) und Sanofi (AA–).
AAA-Schuldner findet man nur unter den staatlichen und quasistaatlichen Emittenten mit Staatsgarantie. Aktuell gehören zehn Länder zu den Top-Schuldnern.
In Europa sind dies Dänemark, Deutschland, Luxemburg, die Niederlande, Schweden, Norwegen und die Schweiz.
Die Niederlande haben erst im Herbst des vergangenen Jahres wieder Zutritt zum Club der Makellosen erhalten, nachdem S&P das Land hochgestuft hatte.
Die USA haben die Bestnote vor fünf Jahren verloren, als S&P der grössten Wirtschaftsmacht das AAA-Gütesiegel entzog. Kanada ist seither der einzige reine Triple-A-Staat auf dem amerikanischen Doppelkontinent.
In Asien können nur Australien und der Stadtstaat Singapur Bestnoten vorweisen.
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