Zurück zur Übersicht
18:38 Uhr - 22.01.2016

Draghi weckt die Lebensgeister der Aktienmärkte

Die Börsen weltweit haben vergangene Woche zur Gegenbewegung angesetzt. Trotzdem befinden sich immer noch diverse der wichtigsten Aktienmärkte in einem Bärenmarkt.

Wenigstens der Wochenausklang an den Märkten fiel versöhnlich aus. Nachdem das Börsenjahr denkbar schlecht begonnen hatte – zwischenzeitlich fiel der Swiss Market Index unter die Marke von 8000 Punkten, während der Deutsche Aktienindex temporär unter 9500 rutschte –, haben sich die Börsen weltweit zuletzt wieder von ihren Tiefst gelöst. Sogar der Ölpreis setzte in den vergangenen Tagen zu einem Erholungsrally an und notierte am Freitag über 31 $ pro Fass. Kein Wunder, war die zuvor arg gebeutelte Energiebranche mit einem Tagesgewinn von rund 5% der stärkste Sektor in Europa.

Angesichts der trüben Stimmung, die sich unter den Anlegern breitgemacht hatte, kamen die beruhigenden Worte von Mario Draghi, dem Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), gerade zum richtigen Zeitpunkt. «Es gibt keine Grenzen, wie weit wir bereit sind, unsere geldpolitischen Instrumente einzusetzen», erklärte er am Donnerstag während der ersten Zinssitzung in diesem Jahr. Die Aussichten auf weitere Lockerungsschritte der Notenbank im März verliehen den Aktienmärkten am Donnerstag und Freitag Flügel.

zoomDoch trotz dieser Gegenbewegung befinden sich immer noch diverse der wichtigsten Aktienmärkte in einem Bärenmarkt. Ein solcher wird typischerweise als Rückgang von mindestens 20% seit dem letzten Höchst definiert. Eine Übersicht über die Börsenkorrekturen von ihrem Höchstwert der vergangenen 52 Wochen zeigt, dass sich immer noch fast die Hälfte der Börsen  im Bärenmarktterritorium befindet. Drei Börsenbarometer – der japanische Nikkei, der niederländische AEX (AEX 419.28 3.15%) und der französische Cac 40 – schafften zuletzt wieder den Sprung über die Verlustmarke von 20%.

Allerdings sind Aktien auch nach den heftigen Verlusten seit Jahresbeginn noch nicht günstig. «Die Bewertungen sind noch nicht niedrig genug, als dass sie allein einen Einstieg in den Aktienmarkt rechtfertigen würden», meint Graham Secker, Leiter Aktienstrategie Europa von Morgan Stanley (MS 25.6 3.31%), in einem Marktkommentar. Angesichts der nach wie vor beträchtlichen Gegenwinde besteht die Gefahr, dass es sich bei der jüngsten Gegenbewegung nur um ein Strohfeuer handelt.

Hat Ihnen der Artikel gefallen? Lösen Sie für 4 Wochen ein FuW-Testabo und lesen Sie auf www.fuw.ch Artikel, die nur unseren Abonnenten zugänglich sind.

Seite empfehlen



Kopieren Sie den Link [ctrl + c] und fügen Sie ihn in ein E-Mail ein [ctrl + v]. Aus Sicherheitsgründen ist kein Versand von E-Mails direkt vom VZ Finanzportal möglich.